Die österreichische Grünen-Partei sorgt für Aufsehen mit einer Brunz-Idee: Bei einem «pipi-feinen Vormittag» sollen Frauen lernen, im Stehen zu pinkeln.
Die Partei hat für das Frauenfrühstück am 6. Mai im niederösterreichischen Perchtoldsdorf das Urinieren auf ihre Agenda gesetzt. Dies sorgte im Netz für viel Verwunderung – aber auch Spott.
Tipps von der Fachfrau
Beim Punkt «Rund um den Beckenboden» sollen Theorie und Praxis von Beckenboden-Übungen beleuchtet werden. Darunter fällt auch das Thema «Urinieren im Stehen für Frauen». Eine Fachfrau wird den anwesenden Frauen erklären, wie man das kleine Geschäft in jeder Lebenslage – zum Beispiel beim Festival oder Camping – möglichst hygienisch verrichten kann.
Die Kursteilnehmerinnen sollen auch Urinierhilfen zum Einmalgebrauch selbst basteln. Produkte in diesem Bereich gibt es schon: Diese werden oft in der Pflege eingesetzt oder an Festivals verkauft.
Spott im Netz
Im Netz sorgt die Idee für Verwunderung und auch Spott, wie das deutsche Nachrichtenportal «Der Westen» schreibt. Vor allem Männer machen sich darüber lustig. «Immerhin macht Frühstück Sinn, Kaffee treibt», schreibt ein User. Frauen sehen die Aktion etwas positiver. «Nur ein Mann, der noch nie auf einem völlig angepissten Damenklo war, kann die Notwendigkeit einer solchen Lehrstunde nicht verstehen», findet eine Befürworterin.
Gemeinderätin Martha Günzl, die das Frauenfrühstück ins Leben gerufen hat, versteht die Aufregung nicht. «Ich frage mich, wie viele dieser Leute, die sich lustig machen, jemals eine ältere Dame gepflegt haben. Wahrscheinlich niemand», sagt sie.
Kein Thema in der Schweiz
In der Schweiz hat das Thema Urinieren im Stehen bei Frauen noch keine politische Relevanz – auch nicht bei den Grünen. Auf Nachfrage bei der Partei heisst es, dass sich die Grünen «nicht mit diesem privaten Thema» befassen. (maz)