Ein Autofahrer raste am Mittwochmorgen auf der Île d'Oléron im Westen Frankreichs mit seinem Auto in eine Menschenmenge. Zehn Personen wurden dabei verletzt, vier davon schwer, wie «Le Monde» unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtet. Zuvor hatte «Le Parisien» fünf Verletzte, mehrere davon schwer, gemeldet. Die Pariser Zeitung schrieb, die Verletzten seien im Alter zwischen 22 und 67 Jahren.
Der Fahrer wurde festgenommen. Es handelt sich beim Mann um einen französischen Staatsbürger in seinen Dreissigern.
Fahrer rief «Allahu Akbar»
Ersten Erkenntnissen zufolge rief der Fahrer «Allahu Akbar», bevor er die Personen erfasste. Diese Information bestätigte die Staatsanwaltschaft kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls. Nach der Tat soll der Franzose versucht haben, sein Auto anzuzünden.
Die Festnahme sei kompliziert verlaufen. «Er widersetzte sich seiner Festnahme und musste mit einem Elektroschocker überwältigt werden», so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
«Ich dachte, sie ist tot»
Eine Augenzeugin schildert gegenüber BFMTV die Tragödie, die sich in der Ortschaft Dolus d'Oléron ereignet hat. «Ich war gerade auf dem Weg zum Wandern und habe mein Haus verlassen, als es passierte», erzählt Isabelle Romain. Dann sah sie «eine Frau, die auf dem Bauch lag, sich nicht mehr bewegte und sich in einer unnatürlichen Position befand. Ich dachte, sie ist tot», erinnert sich die Frau.
Die Augenzeugin fing darauf an zu schreien und wählte umgehend den Notruf. «Es dauerte alles sehr lange, die Rettungskräfte waren schon mit der Versorgung weiterer Patienten beschäftigt. Plötzlich habe sich das Opfer dann bewegt. «Wir erkannten, dass diese Person noch lebt.»
Anschliessend wurde die Frau per Helikopter ins Spital geflogen. Sie soll aus einer berühmten Familie stammen, die auf der Insel lebt.
Was war das Motiv?
Die Ermittler prüfen derzeit das Motiv des Täters. Sie untersuchen auch die Möglichkeit, dass der Fahrer an einer psychischen Störung litt, da er schon in der Vergangenheit Auffälligkeiten gezeigt habe.
Laut «Le Parisien» handelt es sich bei dem Verhafteten um einen Einheimischen. «Er ist für seine zahlreichen Vergehen bekannt, insbesondere aufgrund seines regelmässigen Drogen- und Alkoholkonsums», sagte Christophe Sueur, Bürgermeister der Ortschaft Saint-Pierre-d'Oléron, gegenüber der Zeitung.
Ermittlungen zu möglichem terroristischen Motiv laufen
«Unseren Informationen zufolge ist der Mann nicht in der Akte zur Prävention von Radikalisierung und Terrorismus verzeichnet», so Sueur.
In einer auf X veröffentlichten Nachricht gab Innenminister Laurent Nuñez an, dass er diesen Mittwoch «auf Wunsch des Premierministers» in die Region reisen werde.
++Update folgt+++