«Ich dachte, sie ist tot»
Mann rast mit Auto in Menschenmenge – mehrere Verletzte

Ein Autofahrer raste am Mittwoch auf der Île d'Oléron in Frankreich in eine Menschenmenge und verletzte fünf Personen, zwei davon schwer. Der Mann, bekannt für psychische Probleme, wurde wegen versuchten Mordes festgenommen. Die Ermittlungen zu seinem Motiv laufen noch.
Publiziert: 05.11.2025 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2025 um 21:58 Uhr
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In Frankreich kam es am Mittwoch zu einer mutmasslichen Attacke. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Darum gehts

  • Autofahrer rast in Menschenmenge auf Île d'Oléron, fünf verletzt
  • Der Täter rief «Allahu Akbar» und zündete sein Auto an
  • 35 Minuten dauerte die Fahrt, zwei Personen schwer verletzt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Ein wegen psychischer Probleme bekannter Autofahrer raste am Mittwochmorgen auf der Île d'Oléron im Westen Frankreichs mit seinem Auto in eine Menschenmenge. Laut Innenminister Laurent Nuñez (61) wurden fünf Menschen umgefahren, zwei seien schwer verletzt. Weitere Menschen seien wohl von der Szene betroffen, aber nicht körperlich versehrt.

Der bereits wegen einfacher Vergehen polizeibekannte Mann sei wegen versuchten Mordes in Polizeigewahrsam genommen worden, hiess es von der Ermittlungsbehörde. Die Antiterrorstaatsanwaltschaft habe sich bisher nicht in die Ermittlungen eingeschaltet, beobachte den Fall aber.

Fahrer rief «Allahu Akbar»

Laut Staatsanwaltschaft rief der 35 Jahre alte Autofahrer bei seiner Festnahme «Allah Akbar» (etwa: Gott ist gross). Das Motiv des Mannes sei jedoch noch unklar und müsse im Rahmen der Ermittlungen geklärt werden.

Die Festnahme sei kompliziert verlaufen. «Er widersetzte sich seiner Festnahme und musste mit einem Elektroschocker überwältigt werden», so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. 

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«Ich dachte, sie ist tot»

Eine Augenzeugin schildert gegenüber BFMTV die Tragödie, die sich in der Ortschaft Dolus d'Oléron ereignet hat. «Ich war gerade auf dem Weg zum Wandern und habe mein Haus verlassen, als es passierte», erzählt Isabelle Romain. Dann sah sie «eine Frau, die auf dem Bauch lag, sich nicht mehr bewegte und sich in einer unnatürlichen Position befand. Ich dachte, sie ist tot», erinnert sich die Frau.

Die Augenzeugin fing darauf an zu schreien und wählte umgehend den Notruf. «Es dauerte alles sehr lange, die Rettungskräfte waren schon mit der Versorgung weiterer Patienten beschäftigt. Plötzlich habe sich das Opfer dann bewegt. «Wir erkannten, dass diese Person noch lebt.»

Anschliessend wurde die Frau per Helikopter ins Spital geflogen. Sie soll aus einer berühmten Familie stammen, die auf der Insel lebt. 

Was war das Motiv?

Die Ermittler prüfen derzeit das Motiv des Täters. Sie untersuchen auch die Möglichkeit, dass der Fahrer an einer psychischen Störung litt, da er schon in der Vergangenheit Auffälligkeiten gezeigt habe. 

Laut «Le Parisien» handelt es sich bei dem Verhafteten um einen Einheimischen. «Er ist für seine zahlreichen Vergehen bekannt, insbesondere aufgrund seines regelmässigen Drogen- und Alkoholkonsums», sagte Christophe Sueur, Bürgermeister der Ortschaft Saint-Pierre-d'Oléron, gegenüber der Zeitung.

Ermittlungen zu möglichem terroristischen Motiv laufen

Frankreichs Innenminister Nuñez sagte am Nachmittag am Ort des Geschehens, dass die Fahrt des Mannes 35 Minuten dauerte. Bei der Festnahme habe der Inselbewohner sich gewehrt und sein Auto angezündet. Die Einsatzkräfte nutzten einen Taser. Der Mann werde derzeit verhört, sage aber wohl nicht viel. Der Innenminister wollte sich nicht zu der Frage äussern, ob es sich bei dem Vorfall um eine Terrortat handelt. Es sei Sache der Justiz, dies herauszufinden.

«Unseren Informationen zufolge ist der Mann nicht in der Akte zur Prävention von Radikalisierung und Terrorismus verzeichnet», so Sueur. 

In einer auf X veröffentlichten Nachricht gab Nuñez an, dass er diesen Mittwoch «auf Wunsch des Premierministers» in die Region reisen werde.

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