Bei einem Polizeieinsatz am S-Bahnhof in Unterföhring bei München sind am Dienstag Schüsse gefallen. Vier Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei. Eine Polizeibeamtin habe lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten.
Die Lage ist der Polizei zufolge unter Kontrolle. Sie hat nach eigenen Angaben bisher keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.
Der ebenfalls verletzte Täter sei festgenommen worden. Er soll wegen des Besitzes von Rauschgift offenbar schon polizeibekannt gewesen sein.
Nach Angaben des Polizeisprechers versuchte der Mann, Beamte vor eine einfahrende S-Bahn zu schubsen. Bei einer Rangelei habe er die Dienstwaffe der Polizistin entwendet und geschossen. Durch die Schussabgabe seien auch zwei Passanten schwer verletzt worden.
Vorausgegangen war im Bereich des Bahnsteigs eine allgemeine polizeiliche Personenkontrolle. In deren Verlauf habe der Täter, dessen Identität zunächst unbekannt war, die Waffe gezückt.
Bahnhof wieder sicher
Der Polizeieinsatz sei inzwischen beendet. Spezialeinsatzkommandos und Helikopter waren im Einsatz gewesen, die Beamten sperrten den S-Bahnhof ab. Über Twitter informierte die Polizei die Öffentlichkeit. Neben Münchner Polizisten kam auch die Bundespolizei zum Einsatz.
Über den Bahnhof Unterföhring fährt eine S-Bahn-Linie, eine der beiden Möglichkeiten mit der Bahn zum Münchner Flughafen zu kommen. Die Strecke war zunächst auf unbestimmte Zeit gesperrt. Fluggäste auf dem Weg zum Airport oder in die Stadt mussten auf eine andere Linie ausweichen, die in einem anderen Bogen im Nordwesten Innenstadt und Flughafen verbindet.
Vor gut einem Jahr hatte ein Amokläufer in einem anderen Münchner S-Bahnhof einen Menschen getötet und drei verletzt. Der zur Tatzeit 27-Jährige gilt als psychisch krank und daher als schuldunfähig. Ein Prozess wurde ihm bislang nicht gemacht. Der aus dem hessischen Grünberg bei Giessen stammende Mann hatte am frühen Morgen des 10. Mai 2016 wild um sich gestochen. (SDA)
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