Im Westen Kanadas wurde die Schweizerin Auswanderin Claudia H. (†41) am vergangenen Samstag Opfer einer Bären-Attacke. «Der Bär drang offenbar am Abend in das Haus meiner Tochter und ihres Partners ein. Was genau passierte, wissen wir noch nicht», sagt Peter Gisler, der Vater des Opfers, auf Anfrage von Blick.ch.
Ihr Lebens- und Geschäftspartner Mathias L. habe die Familie gestern informiert. «Es ist schrecklich.»
Laut «CBC News» hat L. seine Freundin nach dem Angriff in ein medizinisches Zentrum in Teslin, im kanadischen Yukon-Gebiet gebracht. Ob die Frau zu diesem Zeitpunkt schon tot war, ist nicht bekannt.
H. lebte seit sieben Jahren in Kanada
Die beiden Auswanderer wohnten im Johnson's Crossing Area, einem weit abgelegenen Gebiet. Über ihre Firma «Breath of Wilderness» organisieren sie Abenteuer-Reisen im Yukon-Gebiet und vermieten auch ein Ferienhaus in der Gegend.
Vor sieben Jahren sei das Paar nach Kanada ausgewandert, berichtet ihr Vater. Bereits vor 14 Jahren hätten sie das Anwesen in der rauen Wildnis gekauft. Von den Trekking-Touren hätten sie nicht leben können, weshalb H. wie schon in der Schweiz im kaufmännischen Bereich arbeitete.
Ihre Eltern besuchten sie und ihren Partner regelmässig. Gisler: «Wir reisten jedes Jahr nach Kanada, wohnten dort zwei Monate bei unserer Tochter. Wir hatten nie Angst, man lebt einfach dort.» Zwar habe man auf Ausflüge immer «Dinge mitgenommen, um sich vor Bären zu schützen – etwa eine Art Kugelschreiber-Geschosse». Ausserdem verfüge jeder Haushalt über Pfeffersprays.
Bereits wenige Tage zuvor Bär gesichtet
Bereits wenige Tage vor dem tödlichen Angriff wurde nahe des Unglücksortes ein Bär gesichtet. Dave Kennan, der am Alaska Highway lebt, sagte zu «CBC News», dass er eine eigenartige Begegnung mit einem Grizzly-Bär gehabt hätte.
«Ich versuchte ihn zu verjagen», sagte Kennan. Doch das Tier habe sich nicht vertreiben lassen, obwohl er «ein paar Schüsse» auf den Grizzly gefeuert hatte. Erst mit einer Sirene konnte er ihn verscheuchen.
Ob es sich dabei um denselben Bären handelt, der die Schweizerin tötete, ist nicht klar. Kanadischen Medienberichten zufolge soll Letzterer erschossen worden sein. (btg/bih/lha)