Gerald O. Glenn (†67) wollte seine Rolle als Pastor unter keinen Umständen abgeben. Trotz Coronavirus, trotz Warnungen, predigte er weiter – vor versammelter Gemeinde im US-Bundesstaat Virginia. Und gelobte, nicht damit aufzuhören. Es sei denn, er sei «im Gefängnis oder im Spital».
Letzteres trifft am vergangenen Wochenende ein. Am Ostersamstag, am Tag vor der biblischen Auferstehung Jesu, stirbt er an Covid-19.
Auch seine Frau ist infiziert
Das verkündet seine evangelische Kirche «schweren Herzens» noch am selben Tag. Der Pastor sei bereits vor einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ebenso seine Frau, die noch am Leben ist, wie die «New York Post» berichtet.
In seinem letzten öffentlichen Gottesdienst am 22. März hatte er noch gepredigt, in seiner Kirche würden Menschen geheilt. «Ich glaube fest daran, dass Gott grösser ist als dieser gefürchtete Virus», sagte er damals.
Pastor-Tochter: «Bleibt zuhause!»
Er forderte seine Gemeinde auf, sich der Kamera zu zeigen, die den Gottesdienst filmte. Nur um zu beweisen, wie viele gekommen sind, wie viele dem Virus trotzten. «Ich spreche zu Gott», rechtfertigte er die Zusammenkunft.
Seine Tochter Mar-Gerie Crawley fordert die Gemeindemitglieder nun auf, zu Hause zu bleiben. In einer Videobotschaft auf Facebook sagt sie, das Virus sei für sie real geworden, jetzt, wo ihre Eltern erkrankt seien. Sie fügt an: «Ich bitte die Menschen nur darum, die Schwere und den Ernst der Sache zu verstehen. Es geht nicht nur um uns, sondern um alle um uns herum.» (hah)