Gipfel in Brasilien
Brics-Staaten verurteilen Iran-Angriffe als «Verletzung des Völkerrechts»

Die Brics-Staaten haben bei einem Gipfeltreffen in Brasilien das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen sowie die jüngsten Luftangriffe der USA auf den Iran deutlich kritisiert.
Publiziert: 06.07.2025 um 21:58 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2025 um 22:04 Uhr
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Momentan treffen sich die Vertreter der BRICS-Staaten in Brasilien.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Brics-Staaten verurteilen Angriffe auf Iran und fordern Waffenstillstand in Gaza
  • Xi Jinping und Putin nehmen nicht persönlich am Brics-Gipfel teil
  • Brics-Gruppe erweiterte sich Anfang 2024 um fünf neue Mitgliedsstaaten
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Angriffe auf den Iran seien «eine Verletzung des Völkerrechts und der UN-Charta», heisst es in der Abschlusserklärung, die bereits am ersten Tag des zweitägigen Treffens in Rio de Janeiro verabschiedet wurde. Weder die USA noch Israel werden mit Blick auf die Angriffe auf das Brics-Mitglied Iran namentlich genannt.

Die elf Brics-Staaten äussern ausserdem tiefe Besorgnis über die humanitäre Lage im Gazastreifen. «Wir verurteilen alle Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht, einschliesslich des Einsatzes von Hunger als Kriegswaffe.» Die Erklärung fordert einen sofortigen, dauerhaften und bedingungslosen Waffenstillstand, den Rückzug aller israelischen Truppen aus dem Gazastreifen und anderen besetzten Gebieten sowie die volle Mitgliedschaft Palästinas in den Vereinten Nationen.

Ein Gipfel ohne Xi und Putin

Die Abkürzung Brics steht für die Anfangsbuchstaben der ersten fünf Mitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Anfang 2024 kamen der Iran, Ägypten, Äthiopien, Saudi-Arabien und die Vereinigte Arabische Emirate dazu, 2025 trat Indonesien bei. Die Staaten verstehen sich als Forum für Kooperation zwischen Staaten des Globalen Südens. Die Gruppe wird teils als Gegengewicht zum G7-Bündnis führender westlicher Wirtschaftsmächte verstanden.

Erstmals nimmt Chinas Präsident Xi Jinping nicht persönlich an einem Brics-Gipfel teil und entsandte stattdessen Ministerpräsident Li Qiang. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin ist nicht anwesend. Gegen den Kremlchef liegt wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes vor, den Brasilien als Unterzeichner des Römischen Statuts vollstrecken müsste. Der russische Präsident war jedoch per Videokonferenz zugeschaltet worden.

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