Drei Jahre lang wuchs auf dem Rücken eines Handwerkers (50) aus England ein krustiges Horn. Erst als es 14 Zentimeter lang und fast sechs Zentimeter breit war, suchte er sich medizinische Hilfe.
Dabei stellten Ärzte des Countess of Chester Spitals fest: Der 50-Jährige litt an Hautkrebs. Konkret: an einem Plattenepithelkarzinom, die zweithäufigste Hautkrebs-Form in England. Ein langsam wachsender, bösartiger Tumor, der, je grösser er wird, oft streut.
Nicht so bei dem Engländer. Er hatte Glück. Sein Krebs hatte nicht gestreut. Und so konnten die Mediziner das Horn während einer Operation unter Vollnarkose einfach entfernen. Um die fehlende Hautpartie zu ersetzen, wurde etwas Haut vom Oberschenkel auf die Wunde transplantiert.
Ging nur selten in die Sonne
Diese Form des Hautkrebs bildet sich meist an Stellen, die oft und extrem der Sonne ausgesetzt werden. Doch der Patient beteuerte, kein Sonnenanbeter zu sein, noch habe es in seiner Familie solche Fälle von Krebs gegeben.
Die behandelnden Ärzte stellten den ungewöhnlichen Fall im «British Medical Journal» vor. Mit ihrem Bericht wollen die Mediziner darauf aufmerksam machen, sich regelmässig untersuchen zu lassen. Der Patient war trotz wachsendem Horn auf dem Rücken einfach nicht zum Arzt gegangen. Und: Eine Untersuchung hätte den Handwerker ausser Überwindung nichts gekostet. Denn in England ist die Gesundheitsversorgung kostenlos. (jmh)