Giftige Farbe in China bestellt
Über 200 Kindergärtler wegen Kuchen im Spital

Horror in einem Kindergarten in China: Über 200 Kinder in einem Kindergarten in Nordwestchina wurden wegen einer Bleivergiftung ins Spital eingeliefert.
Publiziert: 09.07.2025 um 06:21 Uhr
|
Aktualisiert: 09.07.2025 um 13:27 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Beim Dattelkuchen verwendeten die Verantwortlichen giftige Farbe. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Über 200 Kinder in China wegen Bleivergiftung im Spital behandelt
  • Kindergarten-Personal kaufte online ungeniessbare Farbe für Essenszubereitung
  • Dattelkuchen enthielt 1052 mg Blei pro Kilogramm, Grenzwert ist 0,5 mg
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Plötzlich ging es vielen Kindern im Kindergarten schlecht. Kein Virus, kein Bakterium, sondern Gift. Mehr als 200 Kinder eines Kindergartens in der nordwestchinesischen Provinz Gansu mussten wegen Bleivergiftungen im Spital behandelt werden. Aber wie kam es dazu?

In dem Dattelkuchen, den die Kinder gegessen hatten, stellten die Behörden stark erhöhte Blei-Werte fest, heisst es in einem Bericht der Stadtregierung. Demnach hatte das Küchenpersonal mit Zustimmung des Betreibers online Farbe für die Essenszubereitung gekauft.

Wie aus dem Bericht vom Dienstag weiter hervorgeht, war die Farbe «deutlich» als ungeniessbar gekennzeichnet. Die Polizei nahm acht Verdächtige fest, darunter der Kindergarten-Betreiber und ein Investor. Zwei Menschen kamen auf Kaution bis zum Prozessbeginn frei.

Grenzwerte weit überschritten

Die Behörden wurden nach offiziellen Angaben Anfang des Monats auf den Fall aufmerksam, als Berichte über Bleivergiftungen in dem Kindergarten auftauchten. Vor Ort fanden sie schliesslich Reste der versteckten Substanzen.

Der Dattelkuchen wies demnach einen Bleigehalt von 1052 Milligramm je Kilogramm auf, ein Maiskolben mit einem Würstchen darin enthielt 1340 Milligramm je Kilogramm. Chinas Lebensmittelstandard erlaubt lediglich einen Gehalt von 0,5 Milligramm je Kilogramm.

Schwermetall stört die Bildung der roten Blutkörperchen

Bis Anfang dieser Woche waren laut Behördenangaben alle 251 Kinder der Einrichtung getestet worden. Bei 233 davon wies das Blut abnormale Bleiwerte auf. Die Lokalregierung bedauerte den Vorfall und versprach, Lehren aus dem Vorfall zu ziehen.

Blei ist für den Körper schädlich, insbesondere für Kinder. Das Schwermetall stört die Bildung der roten Blutkörperchen. Bei einer Bleivergiftung sind das Gehirn, das Nervensystem, das Blut und die Verdauungsorgane beeinträchtigt.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?