Eine abgelegene Region im US-Staat West Virginia, ein heruntergekommener Wohnwagen neben einem alten Schuppen: Hier erlebte Megan Williams, eine 20-jährige Schwarze, unvorstellbare Qualen. Nach einer Woche voller Missbrauch, Folterungen und Demütigung wurde sie endlich von der Polizei befreit. Ihre Peiniger: drei Männer und drei Frauen, alles Weisse.
«Wie ein Horror-Movie», sagt Brian Abraham, der erschütterte Untersuchungsrichter der Region Logan County. Er kennt die Details: Williams wies Stichwunden auf, sie wurde unzählige Male geschlagen, mit Elektrokabeln ausgepeitscht, kahlgeschoren. Drei der mutmasslichen Täter vergewaltigten die junge Frau immer wieder und zwangen sie zum Oral-Sex.
Aber die Demütigungen gingen noch weiter: In ihrem Wohnwagen-Verlies musste sie Ratten- und Hundekot essen, Blut auflecken, aus der Kloschüssel trinken. «So gehen wir hier halt mit Niggern um», so der unmenschliche Kommentar einer Festgenommenen.
Wie können Menschen nur so etwas Schreckliches tun? Die Behörden sind ratlos: Rassismus habe bei der Tat sicher eine Rolle gespielt, normalerweise habe man in der Region keine grossen Probleme damit.
Die Verhafteten – alles Arbeitslose – werden nun unzähliger Delikte angeklagt. Die Behörden rechnen damit, dass im Verlauf der Untersuchungen noch weitere begangene Grausamkeiten an den Tag kommen. Megan Williams erholt sich immer noch im Spital. (bih)