Gewaltzunahme seit Bolsonaros Sieg
Homosexueller brasilianischer Politiker verlässt Land

Seit Jair Bolsonaro in Brasilien an der Macht ist, hat sich das Leben der Homosexuellen im Land verschlechtert. Ein Abgeordneter ist nun ins Ausland geflohen und will sein Mandat niederlegen.
Publiziert: 25.01.2019 um 03:59 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2019 um 08:14 Uhr
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Wegen Todesdrohungen hat der homosexuelle brasilianische Abgeordnete Jean Wyllys das Land verlassen. Er will sein Mandat niederlegen.
Foto: AFP

Wegen Todesdrohungen hat der homosexuelle brasilianische Abgeordnete Jean Wyllys das Land verlassen und will sein Mandat niederlegen. «Leben zu bewahren ist auch eine Strategie, um für bessere Zeiten zu kämpfen», schrieb der 44-jährige Politiker der Linkspartei PSOL am Donnerstag auf Twitter.

Mehr Gewalt seit Bolsonaros Wahlsieg

Der Tageszeitung «Folha de S. Paulo» vom Donnerstag sagte Wyllys, es sei nicht die Wahl des ultrarechten Jair Bolsonaro zum brasilianischen Präsidenten als solche, die ihn zu seinem Schritt veranlasst habe. Vielmehr habe nach Bolsonaros Wahlsieg im Oktober die Gewalt gegen Mitglieder der LGBT-Community zugenommen.

Die Pressestelle des Parlaments erklärte, Wyllys habe sein Mandat noch nicht formell abgelegt. Sein Büro sagte der Nachrichtenagentur AFP aber, er werde dies tun und einige Zeit ausserhalb des Landes verbringen. Angaben zum Aufenthaltsort des Abgeordneten machte sein Büro nicht.

Der frühere Armeeoffizier Bolsonaro, der immer wieder mit schwulenfeindlichen Äusserungen aufgefallen ist, hatte das Präsidentenamt zu Jahresanfang angetreten. In seiner Zeit als Abgeordneter waren er und Wyllys immer wieder aneinandergeraten. (SDA)

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