Gesetz geplant
Australien will Impf-Gegnern Sozialleistungen kürzen

Impf-Verweigerer sind dem australischen Ministerpräsidenten ein Dorn im Auge. Sein Plan: Wer sein Kind nicht impfen lässt, soll künftig gebüsst werden.
Publiziert: 12.04.2015 um 16:42 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:15 Uhr
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Foto: Keystone

Australiens Premier Tony Abbott will drastische Massnahmen ergreifen, um die Bevölkerung dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Ein Gesetzesentwurf sieht vor, dass Eltern, die sich weigern, ihre Kinder einer Impfung zu unterziehen, künftig wichtige Sozialleistungen gekürzt werden.

Es handle sich um eine «sehr wichtige Massnahme», um Kinder und Familien zu schützen, sagte Abbott heute. Gemäss der bisherigen Regelung können Eltern aus «Gewissensgründen» die Impfung ihrer Kinder verweigern und trotzdem sämtliche kinder- und familienspezifische Sozialleistungen erhalten.

Wenn das Gesetz verabschiedet wird, droht bei der Verweigerung von Impfungen die Kürzung verschiedener Sozialleistungen im Gesamtumfang von bis zu 15'000 australische Dollar (11'300 Franken) pro Kind und Jahr. Ausnahmen sind nur noch in seltenen Fällen möglich. Die oppositionelle Labor-Partei hat bereits ihre Zustimmung zu dem Gesetz angekündigt.

Laut der Regierung sind in Australien 39'000 Kinder unter sieben Jahren ohne vollen Impfschutz. Abbott sagte, die Regierung sei sehr besorgt wegen der Gefahr, die das für die Restbevölkerung darstelle. (SDA/lha)

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