Geräte sollen laut Gericht abgestellt werden
Todkranke Pippa (5) darf nicht mehr weiterleben

In Grossbritannien kämpft eine Mutter (41) um das Leben ihrer Tochter Pippa (5) – ein Mädchen mit schweren Hirnschäden. Das Gericht aber ist der Meinung, dass die lebensverlängernden Massnahmen beendet werden sollten.
Publiziert: 19.03.2021 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2021 um 17:16 Uhr
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Das britische Mädchen Pippa (5) liegt seit rund zwei Jahren mit schweren Hirnschäden in einem Londoner Krankenhaus.
Foto: PA Media

Sie ist erst fünf Jahre alt. Aber todkrank. Jetzt sollen die medizinischen Geräte bei der kleinen Pippa aus Grossbritannien abgestellt werden.

Pippa liegt seit rund zwei Jahren mit schweren Hirnschäden in einem Londoner Krankenhaus. Im Januar 2019 erkrankte das Mädchen. Eine Grippeerkrankung führte zu schweren Schäden im Gehirn, einer sogenannten akuten nekrotisierenden Enzephalopathie.

Nun hat Pippas Mutter Paula Parfitt (41) im Kampf um das Leben ihrer Tochter eine weitere Niederlage vor einem britischen Gericht erlitten.

Berufsgericht bestätigte Entscheidung

Das Berufungsgericht in London bestätigte am Freitag die vorherige Entscheidung des High Courts, dass die lebensverlängernden Massnahmen bei dem Mädchen beendet werden sollten.

Schlimm für die Mutter: Das Gericht sei ebenfalls der Meinung, dass es «in Pippas bestem Interesse sei, die lebenserhaltenden Massnahmen zu beenden», schrieb der Berufungsrichter in einem schriftlichen Urteil. Daraufhin kündigte die Mutter an, bis vor das höchste Gericht Grossbritanniens, den Supreme Court, ziehen zu wollen.

Mutter: «Bin am Boden zerstört»

In der Urteilsbegründung vom High Court im Januar hiess es, der Fall sei «herzzerreissend». Allerdings könne Pippa ihre Umwelt oder Interaktionen mit anderen Menschen nicht wahrnehmen. Eine Verlegung nach Hause mit speziellen Geräten, wie sie die Mutter gefordert hatte, sei daher nicht sinnvoll.

Pippas Mutter will den Rechtsstreit aber noch immer nicht aufgeben. «Ich bin nach dem Urteil des Berufungsgerichts heute erneut am Boden zerstört», sagt sie. Die Mama der Kleinen will zumindest eine Testphase durchsetzen, in der ihre Tochter mit mobilen Geräten zu Hause gepflegt werden kann. Sie ist überzeugt, dass es Pippa in der heimischen Umgebung besser gehen könne als im Krankenhaus. (SDA/nl)

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