In der Abwehrschlacht gegen die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) in der syrisch-türkischen Grenzstadt Kobane haben kurdische Kämpferinnen schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Bauerstochter Pervin Kobane ist eine von ihnen.
Die 19-Jährige ist Teil einer kurdischen Truppe, welche die östliche Frontlinie der umkämpften Stadt hält. Regelmässig müssen sie und ihre Kameradinnen Angriffe der IS-Schergen abwehren, die seit Mitte September versuchen, Kobane einzunehmen.
Pervin ist nicht die einzige in ihrer Familie, die die Terror-Organisation zurückzudrängen versucht. Auch ihr Vater Farouk ist in die Schlacht um Kobane involviert. Dass sie beide für dieselbe Sache kämpfen, haben Vater und Tochter aber bis vor drei Wochen nicht gewusst.
Pervin sei damals mehr oder weniger zufällig an einer Strassenecke mit ihrem Vater zusammengestossen, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Sie sei überrascht gewesen, ihn mit einem Gewehr in der Hand anzutreffen. «Aber ich war auch sehr stolz auf ihn», sagt Pervin.
Dem Bericht zufolge ist Vater Farouk an der Westfront stationiert. Erst Mitte September, als der IS seine ersten Angriffe auf Kobane lancierte, hat er den bewaffneten Kampf aufgenommen. Im Gegensatz zu seiner Tochter ist er damit ein Kriegs-Frischling.
Pervin hat sich bereits vor zwei Jahren der YPJ angeschlossen, einer «Frauenverteidigungseinheit» der kurdischen Miliz YPG, und seither an unterschiedlichsten Orten in Syrien für die Sache ihre Volkes gekämpft.
Vor zwei Monaten kehrte sie mit ihrem Kameradinnen nach Kobane zurück und verteidigt seither tapfer ihre Heimatstadt. «Wir kämpfen bis zum letzten Tropfen Blut», sagt Pervin.
Der Videojournalist Jake Simkin hat die Kurden-Kämpferinnen in Kobane über längere Zeit begleitet. Für einen Beitrag ist er Ende November mit Pervin an die Westfront gereist, um zusammen mit ihr Vater Farouk zu besuchen.
Pervin sagt in dem Film, Farouk sei jetzt in erster Linie ihr Kamerad – doch als sie ihn wiedersieht, umarmt sie ihn wie einen Vater.