Geistig gestört?
US-Gericht verschiebt Hinrichtung eines Mörders

Scott Panetti hätte für den Mord an seinen Schwiegereltern hingerichtet werden sollen. Jetzt wurde seine Exekution kurzfristig abgesagt – vorerst.
Publiziert: 03.12.2014 um 20:16 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:52 Uhr

Ein US-Berufungsgericht hat die Hinrichtung eines mutmasslich psychisch kranken verurteilten Mörders in letzter Minute aufgeschoben. Das Gericht wolle kurzfristig aufgekommene juristische Fragen klären, teilte das Todesstrafen-Informationszentrum in Washington mit.

Die Exekution von Scott Panetti war für den Abend im Staatsgefängnis von Huntsville in Texas geplant gewesen.

Seine Anwälte betonen, Panetti sei geistig schwer gestört. Der heute 56-Jährige habe schon als Teenager Zeichen von Psychosen aufgewiesen und Schizophrenie entwickelt. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, Panetti täusche seine Krankheit nur vor.

In dem Prozess 1995 in Texas verteidigte er sich selbst, erschien im Cowboy-Kostüm mit Riesenhut und wollte Präsident John F. Kennedy, den Papst und Jesus Christus als Zeugen vorladen.

Er wurde dennoch schuldig gesprochen, seine Schwiegereltern mit einem Jagdgewehr erschossen zu haben - vor den Augen seiner Frau und seiner dreijährigen Tochter.

1986 hatte das höchste Gericht der USA im Kern entschieden, dass Geisteskranke nicht hingerichtet werden dürften. 2007 bekräftigte der Supreme Court ein Exekutionsverbot für Häftlinge, die nicht rational verstehen könnten, warum sie hingerichtet werden. (bau/SDA)

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