Es beginnt, als Gaddafi die Schule der damals 15-jährigen Samira* besucht. Das Staatsoberhaupt findet Gefallen an der jungen Frau, nimmt sie mit zur Jagd. Schliesslich muss sie ihm in seinen Harem folgen. Dort leben weitere zwanzig Mädchen, streng bewacht von drei brutalen Matronen.
Jederzeit verfügbar
Jeglicher Kontakt zu den Familien ist verboten. Nicht einmal Briefe sind erlaubt. Samira verbringt ihre Zeit vor dem Fernseher, schreibt «Le Matin». Wie die anderen Sexsklavinnen soll sie einfach brav sein und Gaddafi Tag und Nacht für Intimitäten zur Verfügung stehen.
Im Bett mit Gaddafi erlebt sie nur Gewalt. Oft trägt sie blaue Flecken und Kratzer davon, einmal reisst er brutal an ihrer Brust. Zu seinen Gespielinnen gehören auch seine vielen weiblichen Bodyguards, die «Nonnen der Revolution».
Faisal (29), der ehemalige Diener Gaddafis, berichtet vom Despoten: «Er machte mit den Frauen, was er wollte.» Einige von ihnen mussten direkt von Gaddafis Schlafzimmer ins Krankenhaus fahren, so brutal sei er mit ihnen umgegangen.
Drogen und Sex-Partys
Samira erzählt, Gaddafi zwinge sie zu rauchen, zu trinken und zu koksen. Er sei ein Liebhaber dieser Substanzen gewesen. Ebenso soll der Tyrann regelmässig Sexorgien genossen haben, bei denen er «seine Mädchen» gerne auch an Freunde weiterreichte.
Um seinen Sexhunger auszuleben, greift Gaddafi laut Faisal regelmässig zu Viagra. Er sei regelrecht abhängig gewesen von den kleinen blauen Pillen, schreibt «Bild.de».
Der eitle Diktator
Weiter behauptet Faisal, musste ein anderer Diener einmal in einem Pariser Rotlicht-Viertel eine Art Penis-Verlängerungseinrichtung für den Machthaber kaufen. Haare färben stand offenbar ebenso auf dem Programm, wie Make-up und Grün-Tee-Produkte gegen Falten.
Der jungen Samira gelingt es 2009 aus den Fängen Gaddafis zu entkommen. Zukunftsperspektiven hat sie wenig. Doch wie viele andere bedauert sie den Tod Gaddafis, weil er für seine Taten nicht mehr vor Gericht büssen muss. (kko)
*Name geändert