Früherer US-Präsident 75 Jahre alt geworden
Trump begeht Geburtstag mit Wahlbetrugsvorwürfen und Kritik an Nato

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat wohl wenig Grund zum Feiern. Seinen 75. Geburtstag nahm er zum Anlass, über Gegner herzuziehen und Spenden zu sammeln.
Publiziert: 14.06.2021 um 23:21 Uhr
|
Aktualisiert: 15.06.2021 um 07:10 Uhr
1/4
2018 noch, hier bei einem Besuch in Singapur, stand der damalige US-Präsident Donald Trump im Mittelpunkt des Interesses.
Foto: Keystone

Obwohl Twitter den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump von seiner Plattform verbannt hat, trendete «Happy Birthday Donald Trump» am Montag, dem 75. Geburtstag von Trump, auf dem Kurznachrichtendienst in den USA. Doch statt seinen Geburtstag zu feiern, verbrachte ihn der Ex-Präsident grösstenteils mit launischen Tiraden gegen Gegner sowie Spendenaufrufen.

Unter den Gratulanten war auch Trumps ehemaliger Aussenminister Mike Pompeo (57). Zufällig am «Flag Day»-Gedenktag geboren, dem Tag, an dem die US-amerikanische Flagge besonders geehrt wird, gratulierte Pompeo mit einem Flaggenbild und den Worten: «Es war mir eine Ehre, an Ihrer Seite zu dienen und Amerika an die erste Stelle zu setzen. Auf dass wir niemals aufgeben, Amerika grossartig zu machen.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Kein freudiger Geburtstag

Doch viel Freude schien der 75. Geburtstag dem früheren US-Präsidenten nicht zu bereiten. Trump beging den Tag vorab mit neuen Wahlbetrugsvorwürfen und Kritik an Nato und G7. In einer Erklärung schrieb er am Montag, die USA hätten in der Vergangenheit «so viel Geld» an den «Club» – gemeint ist das G7-Format – und die Nato «verschenkt». Dabei seien die USA von den betreffenden Ländern jahrelang «wirtschaftlich ausgenutzt» worden.

«Das ist nicht fair für Amerika oder den amerikanischen Steuerzahler!» erklärte der Rechtspopulist. Er habe das aber in seiner Amtszeit geändert. Trump hatte den Nato-Partnern in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen, nicht ausreichend für ihre Verteidigung auszugeben und sich von den USA aushalten zu lassen.

Die Erklärung des Ex-Präsidenten wurde am Tag des Nato-Gipfels in Brüssel veröffentlicht, an dem sein Nachfolger Joe Biden (78) teilnahm. In den Vortagen hatte Biden zudem am G7-Gipfel in Grossbritannien teilgenommen.

Die alte Leier des Wahlbetrugs

Trump wiederholte an seinem 75. Geburtstag auch seine durch nichts belegten Vorwürfe des massiven Wahlbetrugs bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November, die er gegen Biden verloren hatte. Der Republikaner verlangte in einer Erklärung eine Überprüfung der im Bundesstaat Pennsylvania abgegebenen Wählerstimmen und attackierte namentlich zwei Parteifreunde, die sich dagegen ausgesprochen haben.

Derzeit läuft im Bundesstaat Arizona eine von den Republikanern in Auftrag gegebene höchst umstrittene Überprüfung von Wählerstimmen. Kritiker werfen Trump und seiner Partei vor, damit die Verschwörungstheorie vom angeblichen Wahlbetrug befeuern zu wollen und das Vertrauen in das Wahlsystem weiter zu untergraben.

Trump war Biden im November in Arizona wie auch in Pennsylvania unterlegen, beide Bundesstaaten waren mit wahlentscheidend. Der Ex-Präsident räumt seine Niederlage aber bis heute nicht ein. Der 75-Jährige gibt nach wie vor bei den Republikanern den Ton an, geniesst bei der Basis grosse Beliebtheit und hat wiederholt offen mit einer erneuten Präsidentschaftskandidatur 2024 geliebäugelt.

Geburtstagskarten zum Spendensammeln

Trump nutzte seinen Geburtstag auch zum Sammeln von politischen Spendengeldern. In E-Mails und Kurzbotschaften wurden Anhänger aufgerufen, sich auf einer Geburtstagskarte zu verewigen und Geld zu spenden. (kes/AFP)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?