Französischer Zeichner Jean-Jacques Sempé im Alter von 89 Jahren gestorben
Der Vater des «kleinen Nick» ist tot

Jean-Jacques Sempé, der Zeichner der berühmten Kindergeschichten um den «kleinen Nick», ist tot. Er starb im Alter von 89 Jahren.
Publiziert: 11.08.2022 um 23:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2022 um 07:19 Uhr
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Jean-Jacques Sempé im Jahr 2009
Foto: Joël SAGET

Der französische Zeichner Jean-Jacques Sempé ist tot. Sempé sei am Donnerstagabend im Alter von 89 Jahren in seinem Ferienort «friedlich» gestorben, «umgeben von seiner Frau und seinen engen Freunden», erklärte Sempés Biograf und Freund Marc Lecarpentier der Nachrichtenagentur AFP. Auch seine Ehefrau, Martine Gossieaux Sempé, bestätigte den Tod ihres Mannes.

Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne (61) würdigte den Zeichner. «Sempé, das war die Zeichnung, das war der Text. Es war das Lächeln und die Poesie. Manchmal hatte man Tränen in den Augen vor Lachen, heute Abend sind es Tränen der Rührung», schrieb Borne auf Twitter.

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International bekannt wurde Sempé insbesondere durch seine Illustration der Reihe «Der kleine Nick» über eine Kindheit im Frankreich der 1950er Jahre. Die Figur des kleinen Jungen erfanden Sempé und «Asterix»-Autor René Goscinny. Die erste Geschichte erschien am 29. März 1959 in der Regionalzeitung «Sud-Ouest Dimanche».

Frankreichs Feuerwehr bittet verstorbenen Sempé: Schick Regen

Auf den Tod des französischen Zeichners Jean-Jacques Sempé haben etliche Politiker und Persönlichkeiten mit würdigenden Worten reagiert. Der Verband der französischen Feuerwehr, die derzeit an verschiedenen Stellen des Landes gegen verheerende Waldbrände kämpft, verband dies mit einer konkreten Bitte an Sempé. «Ruhe in Frieden und schick uns den Regen von da oben...», twitterte der Feuerwehrverband am Donnerstagabend. Dazu stellten er eine skurrile Skizze des Zeichners, bei der bei strömendem Regen ein Herr aus einem brennenden Haus springt, während sein Butler einen Schirm über ihn hält.

Auf den Tod des französischen Zeichners Jean-Jacques Sempé haben etliche Politiker und Persönlichkeiten mit würdigenden Worten reagiert. Der Verband der französischen Feuerwehr, die derzeit an verschiedenen Stellen des Landes gegen verheerende Waldbrände kämpft, verband dies mit einer konkreten Bitte an Sempé. «Ruhe in Frieden und schick uns den Regen von da oben...», twitterte der Feuerwehrverband am Donnerstagabend. Dazu stellten er eine skurrile Skizze des Zeichners, bei der bei strömendem Regen ein Herr aus einem brennenden Haus springt, während sein Butler einen Schirm über ihn hält.

In 30 Sprachen übersetzt

Binnen sechs Jahren wurden mehr als 200 Episoden um Nick, seinen immer hungrigen Freund Otto, den bebrillten Streber Adalbert und den prügelbereiten Franz veröffentlicht. Sie erschienen später als Bücher und wurden in 30 Sprachen übersetzt.

Sempé illustrierte ausserdem so viele Titelseiten des für seine künstlerisch hochwertigen Cover bekannten US-Magazins «New Yorker» wie kein anderer Künstler. Der Nachwelt hinterlässt der Zeichner und Cartoonist über 40 Bildbände, in denen er mit liebevoll-ironischem Strich die Welt analysiert. Dabei nahm er den Charme der Bourgeoisie ins Visier, ebenso wie den kleinen Mann und die Reichen und Schönen.

Sempé wurde am 17. August 1932 bei Bordeaux geboren. Seine ersten Zeichnungen veröffentlichte er bereits 1950, zunächst noch unter einem Pseudonym. (AFP/SDA/kes)

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