Foto entlarvt Helden-Story
Der besoffene Hai-Killer aus Serbien

Die Story um einen betrunkenen Serben, der ein blutrünstiges Hai-Monster versehentlich tötet ist – wer häts gedacht – falsch. Ein anderes Gerücht: Der Hai killt im Auftrag des Mossads...
Publiziert: 22.12.2010 um 18:45 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:25 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren

war zu gut um wahr zu sein: Dragan Stevic sprang betrunken vom Sprungbrett ins Rote Meer, landete auf dem Kopf jenes Hais, der seit Wochen Sharm el-Sheiks Touristen und Hoteliers in Angst und Schrecken versetzt – und tötete das Monster.

Der Ulk machte Furore im Internet, wurde von Blog zu Blog weitergegeben und landete gar in der «New York Post». Auch die Macher von «Carolina Beach Today», einem Blog rund um das Strandleben in Carolina, stiessen auf die Story. Und sie staunten, als sie das Foto des vermeintlich toten Monsters von Sharm el-Sheik betrachteten.

Falsches Foto – falscher Hai

Das Foto wurde nämlich vor etwas mehr als einem Jahr in ihrem Blog gezeigt. Und zu sehen ist darauf nicht etwa ein menschenfressendes Monster, sondern ein Riesenhai, der tausende Kilometer von Sharm el-Sheikh entfernt, in North Carolina an Land gespült wurde. Haie dieser Art ernähren sich übrigens von Plankton.

Schade, Dragan, der betrunkene Hai-Killer aus Serbien, war irgendwie sympathisch. Schade auch für all die Beach-Touristen am Roten Meer. Dieses Jahr wirds nix mit sorglosem Planschen zur Weihnachtszeit.

Der Hai eine Waffe des Mossads?

Ein anderes, nicht minder abstruses Gerücht machte schon früher die Runde: Hinter den Hai-Attacken stecke der Israelische Geheimdienst. Selbst lokale Politiker in Sharm el-Sheikh spekulierten darüber, ob der Mossad den Hai zum Killer «trainierte» und dann im Roten Meer aussetzte, um der ägyptischen Tourismus-Industrie zu schaden.

Am Anfang dieses Gerüchts standen Tauchprofis aus Sharm el-Sheikh. Die Hai-Attacken seine völlig untypisch für diese Region. Es könne nicht sein, dass in nur wenigen Tagen mehr Menschen von einem Hai angegriffen werden, als in den letzten 15 Jahren zusammen. Einer der Schnorchler brachte den Mossad ins Spiel – und via Blogs fand auch diese Story den Weg in die Medien. (rrt)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?