Forschungsprojekt nach Tod von Jana L. (†20)
Hai-Alarm auf Hawaii

Letzte Woche hat ein Hai ihr einen Arm abgebissen: Gestern ist Jana L. (†20) ihren schweren Verletzungen erlegen. Die University of Hawaii startet jetzt ein Forschungsprojekt, um Hai-Mensch-Begegnungen zu minimieren.
Publiziert: 22.08.2013 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 10:07 Uhr
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Jana L. (†20) starb gestern im «Maui Memorial Medical Center» in Hawaii.

Die Nachricht erschüttert die Welt: Jana L. (†20) starb gestern - eine Woche nachdem sie von einem Hai angegriffen wurde. Die junge Frau war auf der Ferieninsel Maui in Hawaii in den Ferien. Beim Schnorcheln knapp 50 Meter vom Strand entfernt tauchte plötzlich ein Hai auf. Vermutlich ein Tigerhai. Er biss Jana den Arm ab, liess dann von ihr ab. Die 20-Jährige schrie um ihr Leben. «Als wir am Strand ankamen, hörten wir diesen furchteinflössenden Schrei», sagt Rick Moore (57).

Der Sportlehrer reagierte schnell: Er schwamm zu Jana, legte ihren unverletzten Arm um seinen Nacken und brachte sie an Land. «‹Der Hai ist um uns herum und sie blutet›, dachte ich. Ich begann, laut zu beten», erzählt Moore.

Hawaii-Reise war Abschiedsgeschenk

Am Strand wartete Nicholas Grisaffi (61), ein Freund von Moore, auf die zwei und trug die Verletzte aus dem Wasser. «Sie hatte bereits sehr viel Blut verloren hatte», sagte Grisaffi. Jana wurde in das «Maui Memorial Medical Center» gebracht, wo sie während einer Woche intensiv betreut wurde.

Am Sonntag konnte auch die Familie der Deutschen nach Hawaii reisen. In einem Brief bedankten sie sich für die Anteilnahme der ganzen Welt und für die Hilfe der Ärzte und Krankenschwestern.

Jana kommt aus Deutschland, verbrachte die letzten zwölf Monate als Au-Pair bei einer Gastfamilie in Seattle. Am 11. September wäre sie zurück nach Hause gereist. Ihre Gastfamilie hat ihr die Reise nach Hawaii als Abschiedsgeschenk finanziert, wie «Bild.de» schreibt.

2013 bereits acht Hai-Angriffe

Das Hai-Drama von Hawaii alarmiert die Meeresbiologen und Naturschützer, wie «SpiegelOnline» schreibt. Der Fall der jungen Frau und eines 16-jährigen Surfers, der nur vier Tage später ebenfalls auf Hawaii von einem Hai gebissen wurde, sind der Anlass für ein Forschungsprojekt der örtlichen Universitiy. Tigerhaie rund um Hawaii sollen markiert und beobachtet werden. William Alia, der Leiter des Umweltamtes Hawaii, erklärte, dass die zwei Vorfälle aussergewöhnlich seien: «Wir müssen endlich mehr über die Hai-Aktivitäten in unseren Gewässern wissen.»

Die Zahl der Hai-Attacken auf Hawaii sind drastisch gestiegen. In diesem Jahr gab es bereits acht Angriffe. Im gesamten letzten Jahr waren es zehn. In den Jahren zuvor allerdings wurden nur drei bis vier Angriffe registriert.

Forschungsprojekt der University of Hawaii

Die University of Hawaii wird im kommenden Monat die Untersuchung starten, die zwei Jahre dauern soll.

«Tigerhaie können bis zu 100 Kilometer zurücklegen. Sie sind auch in der Lage, in sehr flachem Wasser zu schwimmen», erklärt Meeresbiologe Carl Meyer, der sich mit dem Projekt befassen wird. Er soll herausfinden, wie man Begegnungen zwischen Mensch und Hai minimieren kann.

«SpiegelOnline» schreibt, die grösste Gefahr bei Hai-Angriffen sei, dass man verblutet oder durch den Schock nicht richtig reagiert. Lebenswichtige Organe werden oft nicht verletzt. (sti)

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