Darum gehts
- US-Glücksforscherin erklärt, wie man am Wochenende Energie tankt
- Erkenntnisse hergeleitet aus Experiment mit über 400 Berufstätigen
- Wochenende ist wie Mini-Ferien zu behandeln, soziale Kontakte wichtig
Die US-Glücksforscherin Cassie Holmes weiss, wie man am Wochenende am besten Energie tankt. Die Professorin hat sich wissenschaftlich mit den Themen Zeit und Glück auseinandersetzt und unter anderem ein Buch zum Thema geschrieben. Ihre Erkenntnisse verdankt sie etwa einem Experiment mit etwas mehr als 400 berufstätigen Amerikanern, bei dem sie verglich, wie sich unterschiedlich ausgestaltete Aktivitäten am Wochenende auf das Wohlbefinden am Montag auswirkten.
Für viele Berufstätige ist das Wochenende meist nicht die erwünschte Auszeit, sondern eine Phase, in der Arbeiten erledigt werden, die während der Woche liegengeblieben sind: Waschen, Putzen, Einkaufen oder administrative Erledigungen. Kein Wunder, dass manche am Montag noch müder sind als am Freitag. Doch es geht auch anders. Holmes zeigt, dass die Ausgestaltung und Planung des Wochenendes einen grossen Unterschied machen kann. Das sind die wichtigsten Punkte, damit du am Wochenende Glück tankst und am Montag voller Elan in die neue Woche starten kannst:
Mit Blick aufs Wochenende sollten sich Berufstätige vermehrt fragen: «Was würde ich in den Ferien tun?» Natürlich kann man in zwei Tagen nicht um die halbe Welt reisen. Doch Berufstätige sollten am Wochenende zum Beispiel etwas Neues ausprobieren, einen Ausflug in die Natur unternehmen, die Sauna besuchen, ein neues Restaurant oder eine neue Bar ausprobieren, eine andere Stadt auskundschaften. Ist es unmöglich, das ganze Wochenende von Pflichten freizuhalten, sollte man dies wenigstens am Samstag tun. Dann kannst du am Sonntag immer noch die To-do-Liste abarbeiten. Einen Tag solltest du dir gönnen, um einfach die Seele baumeln zu lassen, empfiehlt Holmes.
Auch wenn es sich bei geplanten Terminen und Aktivitäten um vergnügliche Angelegenheiten handelt: Zu viele davon können schnell Stress verursachen und damit dem eigentlichen Sinn und Zweck des Wochenendes – der Entspannung – zuwider wirken. Auf der anderen Seite empfiehlt Holmes auch keine totale Planlosigkeit. Erfolgreich erholt sich der Glücksforscherin zufolge, wer nur ein bis zwei Sachen pro Wochenende fest einplant. So bleibt etwa neben einem Besuch bei Freunden oder einem Ausflug noch ausreichend Zeit für Spontanes.
Menschen, die den halben Tag in die Glotze starren oder endlos durch die sozialen Medien scrollen, fühlen sich unzufrieden. Das Gefühl mangelnder Produktivität verursacht Frust. Was glückliche Menschen anders machen: Sie gehen Aktivitäten nach, die gleichzeitig Freude bereiten und produktiv oder sinnstiftend sind. Deshalb empfiehlt Holmes: Handy und Laptop häufiger weglegen, Fernseher ausschalten und stattdessen ein leckeres Essen kochen, Zeit mit Freunden verbringen oder einem Hobby frönen. Der Clou dabei: Du sollst dich erholen, aber dabei auch das Gefühl haben, etwas Wertvolles mit deiner Zeit anzustellen.
Glückliche Menschen pflegen am Wochenende ihre sozialen Kontakte. Sie treffen sich häufig mit ihren Freundinnen und Freunden. Paare in funktionierenden Beziehungen planen bewusst Zeit ein, um gemeinsam zu entspannen, verbringen «Quality Time» miteinander. Doch nicht jeder soziale Kontakt ist gut fürs eigene Wohlbefinden. Grundsätzlich gilt bei sozialen Kontakten: Qualität geht über Quantität. Deshalb solltest du darauf achten, dass du vor allem Zeit mit Menschen verbringst, die dir positive Energie schenken.
Rituale verleihen einem Moment den Charakter von etwas Besonderem. Sie geben uns Stabilität und ermöglichen uns, Vorfreude zu spüren. Glückliche Menschen haben häufig spezielle Wochenend-Rituale. Dabei kann es sich darum handeln, länger zu schlafen, sich ein ausgedehntes Frühstück zu gönnen, im Lieblingscafé etwas zu trinken – oder im Park eine Runde zu joggen. Das Wochenend-Ritual muss nichts Grosses sein. Wichtig ist nur, dass es dir Freude bereitet und dir das Gefühl gibt, dass das Wochenende etwas Besonderes ist. Pro-Tipp für Langschläfer: Ausschlafen ist gut, aber zu viel Schlaf bedeutet nicht, dass man sich danach besser fühlt. Forscher haben etwa herausgefunden, dass regelmässiger Schlaf von über zehn Stunden sogar zu gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Gewichtszunahme führen kann.
Körperliche Aktivität hilft, Stress abzubauen, den Kopf freizubekommen. Das muss kein Leistungssport sein. Schon ein Spaziergang im Grünen, Tanzen oder Yoga können helfen. Wichtig ist der Spass an der Bewegung. Auch ein Besuch im Fitnesszentrum oder in der Badi kann eine nützliche Aktivität für ein erfülltes Wochenende sein.