Hier bricht das Feuer aus
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Brennendes Flugzeug in Moskau:Hier bricht das Feuer aus

Flugzeug-Inferno in Moskau mit 41 Toten
So ist die Swiss auf Evakuierungen vorbereitet

Bei der Flugzeug-Hölle von Russland kamen 41 Menschen ums Leben. Auch weil die Evakuierung der Maschine chaotisch ablief. Die Swiss übt deshalb für den Ernstfall einmal im Jahr, damit so etwas nicht passiert.
Publiziert: 06.05.2019 um 20:19 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2019 um 08:30 Uhr
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«Das Handgepäck muss in einer Notsituation zurückgelassen werden. Wichtige Dokumente können ersetzt werden – Menschenleben nicht», sagt Swiss-Mediensprecherin Karin Müller zu BLICK.
Foto: Swiss
Johannes Hillig

Schreckliche Szenen spielten sich an Bord der russischen Aeroflot-Maschine ab. Panik, Angst, Hilfeschreie. Nach einer harten Notlandung stand das Flugzeug in Flammen. Der volle Treibstofftank war geplatzt. Der Flieger wurde innerhalb weniger Sekunden zur tödlichen Falle. Von 78 Personen an Bord kommen 41 ums Leben.

Nur die Passagiere in den vorderen Reihen überlebten das Inferno. Kaum jemand ab Reihe 11 hatte eine Überlebenschance. Auch weil der einzige Ausgang blockiert wurde. Denn während die Menschen in dem hinteren Teil jämmerlich verbrennen, retten die Passagiere vorne zuerst ihr Handgepäck. Bilder von der Evakuierung zeigen, wie Menschen mit Koffern, Taschen und Rucksäcken die brennende Maschine über eine Notrutsche verlassen.

Dabei gilt bei einer Evakuierung ganz klar die Regel: «Das Handgepäck muss in einer Notsituation zurückgelassen werden. Wichtige Dokumente können ersetzt werden – Menschenleben nicht», sagt Swiss-Mediensprecherin Karin Müller zu BLICK.

Die Handgepäck-Regel wird auf jedem Flug betont

In solcher einer Ausnahmesituation zu versuchen sein Hab und Gut zu schützen, sei zwar eine natürliche Reaktion. Aber gerade bei einer Evakuierung sei dies verboten. Deswegen werde seit einiger Zeit auf Swiss-Flügen darauf hingewiesen, «dass im unwahrscheinlichen Falle einer Evakuation das Handgepäck zurückzulassen werden muss».

Keine leichte Aufgabe für das Kabinenpersonal. Deswegen gibt es auch jedes Jahr eine zweitägige Schulung. «Unter anderem wird dabei die Evakuation eines Flugzeuges unter Einfluss verschiedenster Rahmenbedingungen geübt, um die Besatzungen bestmöglich auf jegliche Notfallsituationen vorzubereiten», so die Swiss-Sprecherin. 

Das Ziel: Innerhalb von 90 Sekunden muss das Flugzeug evakuiert sein. Das ist internationaler Standard. 

Aber «glücklicherweise musste Swiss seit längerem kein Flugzeug mehr evakuieren», erklärt Müller. Das sei aber kein Grund für Passagiere bei den Sicherheitsanweisungen vor jedem Start nicht zuzuhören. Denn nicht alle Anweisungen sind gleich. «Wir empfehlen den Passagieren, die vor dem Flug gezeigten Sicherheitsanweisungen zu beachten, denn auch innerhalb des gleichen Flugzeugtyps können sich diese aufgrund von unterschiedlichen Ausbauarten unterscheiden», erklärt die Swiss-Sprecherin. Zudem dauern die Anweisungen nicht lange und können Leben retten. 4

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