Flüchtlingsstreit mit Belarus
Tränengas und Steinwürfe an der polnischen Grenze

An der Grenze zwischen Polen und Belarus ist es nach polnischen Angaben am Dienstag zu Zusammenstössen zwischen polnischen Grenzbeamten und den an der Grenze festsitzenden Flüchtlingen gekommen.
Publiziert: 16.11.2021 um 15:00 Uhr
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Migranten werfen Steine auf polnische Strafverfolgungsbeamte...
Foto: AFP

«Die Migranten haben unsere Soldaten und Beamten mit Steinen attackiert und versuchen, den Zaun zu zerstören und nach Polen zu kommen», teilte das Verteidigungsministerium in Warschau im Online-Dienst Twitter mit. «Unsere Einsatzkräfte haben Tränengas eingesetzt, um die Aggression der Migranten zu beenden.»

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko versicherte derweil laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta, er wolle eine «Konfrontation» an der Grenze vermeiden. «Wir können nicht zulassen, dass dieses sogenannte Problem zu einer hitzigen Konfrontation führt», sagte er demnach. «Das Wichtigste ist nun, unser Land und unser Volk zu schützen und keine Zusammenstösse zuzulassen.»

Flüchtlingsstreit mit Belarus

Seit Wochen versuchen Tausende Migranten, von Belarus über die EU-Aussengrenzen nach Polen oder Litauen zu gelangen. Die EU wirft dem autoritären Lukaschenko vor, er habe gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen lassen, um sie dann in die EU zu schleusen und dort die Lage zu destabilisieren.

Seit Wochen versuchen Tausende Migranten, von Belarus über die EU-Aussengrenzen nach Polen oder Litauen zu gelangen. Die EU wirft dem autoritären Lukaschenko vor, er habe gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen lassen, um sie dann in die EU zu schleusen und dort die Lage zu destabilisieren.

Merkel im Telefonat mit Lukaschenko

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte deshalb am Montagabend mit Lukaschenko telefoniert, um sich um eine Beilegung der Flüchtlingskrise an der polnisch-belarussischen Grenze zu bemühen. Merkel war damit die erste westliche Regierungschefin, die seit der umstrittenen Wiederwahl Lukaschenkos im vergangenen Jahr mit diesem telefonierte. Regierungssprecher Steffen Seibert zufolge ging es vor allem um humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge.

Die Grünen kritisierten das Telefonat scharf: Damit habe Merkel Lukaschenkos umstrittene Wiederwahl de facto anerkannt.

(AFP)

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