Dieser Horror-Urlaub endete für Dave Bennett aus Memphis (US-Bundesstaat Tennessee) tödlich. Der 66-Jährige verbrachte vor zwei Wochen einige Tage mit seiner Familie in Florida. Am letzten Tag vor der Abreise genoss er noch einmal einen Schwumm im Ozean.
Zwölf Stunden danach wachte der US-Amerikaner mitten in der Nacht mit Fieber, Schüttelfrost und Krämpfen auf. Aufgrund einer langjährigen Krebserkrankung war sein Immunsystem zwar geschwächt, «er war aber mehrere Male im Wasser, das schien nie ein Risiko zu sein», schreibt seine Tochter Cheryl Bennett auf Facebook. Auch habe er keine offenen Wunden gehabt, nur einige leichte Kratzer an Armen und Beinen.
Zum Arzt ging der 66-Jährige jedoch nicht, da er gemeinsam mit seiner Frau gleich am nächsten Morgen sowieso nach Hause fuhr. Und weil sein Hausarzt seine Krankheitsgeschichte kannte, wollte er lieber ihm einen Besuch abstatten. Auf der Fahrt verschlechterte sich der Zustand des 66-Jährigen. Bennett klagte über starke Beinschmerzen.
Schwarze Flecken am ganzen Körper
Um 20 Uhr, 28 Stunden nach dem Baden, wurde der Mann in Memphis ins Krankenhaus eingeliefert. Im Spital entdeckten die Ärzte einen grossen schwarzen Fleck auf seinem Rücken. Einige weitere tauchten kurze Zeit später an anderen Körperstellen auf.
Die Ehefrau informierte die Ärzte darüber, dass ihr Mann in Florida im Wasser war und möglicherweise Opfer von fleischfressenden Bakterien geworden ist. Die Ärzte jedoch hätten ihr nicht glauben wollen und verweigerten eine Biopsie, schreibt die Tochter in ihrem Post. Stattdessen verabreichten sie ihm Antibiotika.
Fünf Stunden später wurde der Patient wegen einer Sepsis auf die Intensivstation verlegt. Dort kollabierte er und musste wiederbelebt werden. Zu diesem Zeitpunkt seien seine Organe jedoch bereits zu geschädigt gewesen, schreibt Cheryl Bennett weiter. Am Sonntagnachmittag, weniger als 48 Stunden nach dem Schwimmen verstarb ihr Vater.
Einige Tage später brachten Laborergebnisse dann die traurige Gewissheit über die Todesursache: Die Vergiftung wurde durch die fleischfressenden Bakterien ausgelöst.
Keine Warn-Schilder
Bereits eine Woche vor dem Familienurlaub wurde die Tochter auf die fleischfressenden Bakterien aufmerksam, da ein Fall eines zwölfjährigen Mädchens, das ebenfalls im Meer badete und dann verstarb, im Netz die Runde machte. Nun macht sich die Tochter Vorwürfe, damals nicht besser über die Bakterien recherchiert zu haben.
«Ich weiss, dass Menschen mit offenen Wunden nicht ins Wasser sollen, aber dass er aufgrund seines Immunsystems nicht ins Meer hätte gehen sollen, war mir nicht bewusst», schreibt Cheryl.
Sie ist jedoch vor allem sauer auf die Behörden, die für die Sicherheit der Leute am Strand zuständig sind. «Nirgends stand irgend ein Schild, das vor den Bakterien gewarnt hätte», klagt sie. «An jedem Strand und in jedem Park muss es Schilder geben, die besagen, dass ‹aufgrund von natürlich vorkommenden Bakterien im Wasser Menschen mit offenen Wunden oder geschwächtem Immunsystem nicht eintreten sollten›», fordert die Tochter nun. (man)