Er konnte seine Kameraden noch warnen, helfen konnte er ihnen nicht mehr: Brendan McDonough (21) ist der einzige Überlebende der Feuerwehr-Katastrophe von Arizona. McDonough war als Wachposten eingeteilt, als die übrigen 19 Feuerwehrmänner rund 120 Kilometer nordwestlich von Phoenix Buschbrände zu löschen versuchten.
Während seine Kameraden von der Elite-Feuerwehrtruppe «Granite Mountain Hotshots» gegen die Flammen ankämpften, behielt er auf seinem Posten neben dem Feuer auch das Wetter und die Umgebung im Blick. «Er hat genau das gemacht, was von ihm verlangt wurde», sagte Feuerwehrsprecher Wade Ward gestern an einer Pressekonferenz.
Als McDonough merkte, dass ein Wetterumschwung nahte und die Windrichtung drehte, informierte er über Funk die Kameraden: Er müsse jetzt die Position wechseln. Wenn sie seine Hilfe bräuchten, könnten sie ihn per Funk erreichen.
«Lasst ihn bitte in Ruhe»
Während sich McDonough in letzter Sekunde vor dem Inferno retten konnte, hatten die anderen «Hotshots» weniger Glück: Innert weniger Sekunden waren sie von der sechs Meter hohen Flammenwand umzingelt. Ihre verzweifelten Versuche, sich mit eigens dafür vorgesehenen Hüllen zu schützen, bleiben ohne Erfolg. Die 19 Männer verbrennen.
Der tapfere McDonough, der an einer Trauerkundgebung für seine verbrannten Kameraden teilnahm, will derzeit nicht zu den Medien sprechen. «Lasst ihn bitte in Ruhe», sagte Feuerwehrsprecher Ward an der Pressekonferenz zu den Journalisten. «Er ist dabei, die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten.»
Mittlerweile ist auch das wohl letzte Bild der Feuerwehrmänner vor der Tragödie aufgetaucht. Es zeigt die Elite-Truppe bei der Mittagsrast, mit Blick auf das Feuer. Feuerwehrmann Andrew Ashcraft schickte es an seine Frau. Seine letzten Worte: «Das ist heute mein Essensplatz…schade, dass es nur ein Fertiggericht gibt.» (eg)