Zusammen mit seinen Söhnen Florin (18) und Timon (16) gönnt er sich eine Woche Ferien im Vier-Sterne-Hotel San Antonio. Doch die unbeschwerten Tage in Puerto del Carmen enden in der Nacht auf gestern jäh in einem Albtraum.
Der zweifache Vater erinnert sich mit Schrecken: «Wir gingen am Donnerstagabend gegen 0.15 Uhr auf unsere Zimmer, als mein Sohn plötzlich Rauch roch und schrie. Ich rannte auf den Balkon und sah im Innenhof eine vier Meter hohe Stichflamme.» Der Beamte erkennt den Ernst der Lage sofort und flüchtet mit seinen Kindern auf den Gang.
«Da waren die Flure schon voller Rauch. Wir fanden kaum noch ins Treppenhaus.» Sofort weckt die Familie andere Gäste, trommelt an fremde Zimmertüren. «Vom Hotelpersonal und der Feuerwehr fehlte jede Spur. Auch der Rauchmelder versagte den Dienst. Dabei ist das Haus mit 450 Gästen quasi ausgebucht», sagt Keller verständnislos.
«Vom Hotelpersonal und der Feuerwehr fehlte jede Spur»
In der Not koordiniert der Kantonspolizist selbst die Löscharbeiten, versucht Eimer zu bekommen und Wasserschläuche an die Hähne zu schrauben. Fatal: Die Anschlüsse passen nicht. «Das Personal zuckte nur mit den Schultern oder schüttelte den Kopf», erzählt der 44-Jährige.
Nach qualvollen Minuten findet Sohn Timon einen Feuerlöscher. Der Brand kann gebannt werden. Der Kantonspolizist: «Vom Hoteldirektor gab es nicht mal ein Danke.» Gegenüber BLICK nennt die Hotelleitung «eine weggeworfene Zigarette, die eine Sonnenliege entzündete», als Brandursache. Eine Sprecherin: «Für die Gäste bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.»
Das sieht Keller anders: «Die Hitze hat die Anlage knochentrocken gemacht. Hätten wir nicht so schnell reagiert – der Komplex hätte in ein paar Minuten lichterloh gebrannt.» Ruhig schlafen wird der Beamte wohl erst heute Nacht wieder, daheim. Keller über seine letzte Nacht vor dem Abflug: «Hier mache ich kein Auge mehr zu.»