Blutgruppe A hat bei Corona ein doppelt so hohes Risiko
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Mehrheit der Schweizer:Diese Blutgruppe ist bei Corona besonders gefährdet

Fast 40 Prozent Schweizer gehören zu dieser Blutgruppe
Blutgruppe A hat bei Corona ein doppelt so hohes Risiko

Forscher haben eine Studie im Zusammenhang mit Blutgruppen und der Wahrscheinlichkeit eines Atemversagens während einer Coronavirus-Infektion veröffentlicht. Vor allem Menschen mit Blutgruppe A müssen wohl einen schwereren Krankheitsverlauf befürchten.
Publiziert: 07.06.2020 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2020 um 13:51 Uhr
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Laut einer neuen Studie haben Menschen mit der Blutgruppe A ein doppelt so hohes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu haben. Die geringste Gefahr haben demnach Menschen mit der Blutgruppe 0.
Foto: imago images/UIG

Hat die Blutgruppe einen Einfluss auf das Risiko, am Coronavirus zu erkranken? Eine neue Studie von Wissenschaftler aus Deutschland und aus Norwegen setzte sich mit dieser Frage auseinander.

Ihr Ergebnis ist erstaunlich: Menschen mit der Blutgruppe A sind einem deutlich höheren Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs ausgesetzt, als die übrigen Bluttypen. Die geringste Gefahr haben demnach Menschen mit der Blutgruppe 0, wie der «Merkur» berichtet.

Doppelt so hohes Risiko, ein Beatmungsgerät zu brauchen

Für ihre Studie hat das Forscherteam 1610 Patienten aus sieben besonders heftig getroffenen Regionen in Italien und Spanien untersucht. Darunter Mailand, Monza, Madrid, San Sebastian und Barcelona. Die Patienten hatten teilweise einen besonders schweren Krankheitsverlauf und waren sogar auf eine Sauerstoffversorgung angewiesen.

Die Forscher gehen davon aus, dass das Risiko für Menschen mit Blutgruppe A doppelt so hoch ist, bei einer Covid-19-Erkrankung auf ein Beatmungsgerät angewiesen zu sein, als bei der Nuller-Blutgruppe. Bluttypen AB und B würden dazwischen liegen. Damit wäre ein grosser Teil der Schweizer Bevölkerung höher gefährdet.

Denn laut Blutspende SRK haben 38 Prozent die Blutgruppe A. Immerhin: 35 Prozent gehören zur Blutgruppe 0 und haben damit wohl ein kleineres Risiko. Um herauszufinden, zu welchen Blutgruppe man gehört, gibt es verschiedene Varianten: Beim nächsten Arztbesuch sich testen lassen, Blut zu spenden oder in der nächsten Apotheke einen Blutgruppen-Schnelltest kaufen.

Könnte Entwicklung eines Medikaments beschleunigen

Die norwegischen und deutschen Forscher weisen bei ihrer Studie aber explizit darauf hin, dass es sich um eine Vorveröffentlichung der Ergebnisse handelt und es noch kein sogenannter «Peer Review» gab – bei dem andere Wissenschaftler die Studienergebnisse begutachten.

Doch vieles weist daraufhin, dass die Studie richtig liegen könnte. Denn auch chinesischen Forschern war bereits Ende März aufgefallen, dass überdurchschnittlich viele Corona-Patienten mit schwerem Verlauf die Blutgruppe A hätten – während Menschen mit Blutgruppe 0 weitaus weniger gefährdet seien. (sib)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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