Nach dem Wahldebakel von Theresa May (60) macht ein ungewöhnliches Bild die Runde. Verwundert reibt man sich die Augen – und fragt sich: Was machen eigentlich Elmo, ein schwarzer Ritter und ein Sheriff an der Seite der britischen Premierministerin?
Was wie eine Fasnachtsveranstaltung anmutet, ist aber tatsächlich ein ernster Wahltermin – die Verkündung der Resultate im südostenglischen Wahlkreis Maidenhead, um genau zu sein. Bei den drei Kostümierten handelt es sich wie bei May um Kandidaten des Wahlkreises.
Lord Buckethead holt 249 Stimmen
Da wäre Lord Buckethead, der schwarz gekleidete Ritter, der sich «Intergalaktischer Space-Lord» nennt. Viel ist über den unabhängigen Kandidaten nicht bekannt, nicht einmal sein Name. Nichtsdestotrotz holte er 249 Stimmen.
Beim vermeintlichen Sheriff handelt es sich um Alan «Howling Laud» Hope (74), dem Vorsitzenden der Monster Raving Loony Party. Ein Vertreter der Partei sagte jüngst: «Wir treten nicht gegen Theresa May an, sie tritt gegen uns an.»
Der heimliche Sieger in Maidenhead heisst aber eindeutig Elmo Bobby Smith (35). Er tritt schon zum dritten Mal in einem Elmo-Kostüm für seine «Gebt mir Elmo zurück»-Partei an. Den drei Wählern, die für ihn gestimmt haben, kann er persönlich die Hand schütteln. Trotzdem feiert er seinen kleinen Erfolg und macht sich weiter für die Rechte von Vätern stark.
Eine britische Tradition
Im Wahlkreis Westmoreland und Lonsdale holte zudem ein gewisser «Mr. Fish Finger» beachtliche 309 Stimmen. Der Kandidat sieht sich als Alternative zum Chef der Liberaldemokraten, Tim Farron.
Dass zu den Unterhauswahlen allerhand skurrile Kandidaten antreten, hat in Grossbritannien Tradition. Unvergessen bleibt die Wahl von 1987, als bereits ein Kandidat unter dem Namen «Lord Buckethead» gegen Margaret Thatcher angetreten war und 131 Stimmen holte. Entsprechend gross war nun die Freude über dessen Rückkehr. (gr)