Die Todesursache der Britin Nora Quoirin (†15) ist offiziell geklärt: Sie starb an inneren Blutungen. Diese seien durch anhaltenden Hunger und Stress ausgelöst worden, wie die malaysische Polizei am Donnerstag mitteilte.
Ihre Familie ist davon aber nicht überzeugt. Es gebe «viele unbeantwortete Fragen», sagt Charles Morel, der Noras Familie als Anwalt berät. Die Eltern glauben immer noch, dass das junge Mädchen entführt wurde.
Ihre Forderung: Die malaysische Polizei soll eine Strafuntersuchung eröffnen. Morel glaubt, dass «kriminelle Machenschaften» nicht ausgeschlossen werden könnten. Noras Grossvater Sylvain Quoirin spricht gar von «dunklen Bereichen, die gerklärt werden müssten», damit die Familie den Tod ihrer Tochter verarbeiten könnten.
Lebloser, nackter Körper bei Wasserfall
Ein Wanderer entdeckte den leblosen, nackten Körper der jungen Nora in der Nähe eines Wasserfalls. Ermittler haben die Schlucht zuvor immer wieder durchsucht – konnten jedoch keinen Erfolg vermelden.
Warum sie nackt war, konnte die Polizei bislang nicht klären. Der Familien-Anwalt Morel forderte die Behörden auf, sämtliche Fragen zu beantworten. Man dürfe die «kriminelle Hypothese» nicht ausschliessen, bloss weil der Tourismus für die Region wichtig sei.
Polizei behandelte es als Vermisstenfall
Nach Angaben der Eltern war die 15-Jährige mit einem Gehirndefekt auf die Welt gekommen. Sie war geistig etwas zurückgeblieben und deswegen im Alltag auf Hilfe angewiesen. «Sie würde niemals allein in den Dschungel gehen», sagte die Familie.
Aus diesem Grund äusserten die Eltern mehrfach die Vermutung, dass ihre Tochter entführt wurde. Die Polizei in Malaysia behandelte das Verschwinden allerdings als Vermisstenfall.
Kurz bevor die Tote entdeckt wurde, hatten die Eltern umgerechnet fast 11'000 Franken für Hinweise auf die Britin ausgesetzt. Verwandte hatten zudem zwei Spendenaktionen initiiert um die Suche zu unterstützen. (pma)