Kronprinz verspricht Bestrafung wegen Mord an Khashoggi
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Öffentliche Stellungnahme von bin Salman:Kronprinz verspricht Bestrafung wegen Mord an Khashoggi

Familie dementiert Einigung
Doch keine Luxusvillen und Geld für Khashoggi-Kinder?

Ein Khashoggi-Sohn dementiert, dass es zur Einigung mit den Saudis gekommen sei. Der Strafprozess finde wie geplant statt.
Publiziert: 11.04.2019 um 10:54 Uhr
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Ein Jahr nach dem Mord an Jamal Khashoggi gedenkt Hatice Cengiz ihrem Verlobten.
Foto: Keystone

Millionen für Jamal Khashoggis Nachkommen: Anfang April wurde berichtet, dass Saudi-Arabien sich mit den Kindern des ermordeten Journalisten geeinigt habe. Man habe ihnen Luxusvillen und monatliche Zahlungen von mindestens 10'000 Dollar versprochen.

Stimmt nicht, sagt nun Salah Khashoggi, der älteste Sohn des Regierungskritikers. Er schreibt auf Twitter, dass der Gerichtsprozess wie geplant stattfinden werde. «Es gab und gibt keine Vergleichsgespräche», sagt Khashoggi dazu.

«Zur Rechenschaft gezogen»

Beim Gerichtsprozess würden alle dabei sein, die bei diesem Verbrechen beteiligt waren. «Sie werden zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden», twittert Salah Khashoggi weiter.

Die «Washington Post» berichtete Anfang April, jedes der vier Kinder Khashoggis habe ein Haus in der saudiarabischen Küstenstadt Dschidda im Wert von bis zu vier Millionen Dollar bekommen. Die zwei Söhne und zwei Töchter würden zudem monatlich mindestens 10'000 Dollar erhalten.

Viele Fragen zum Mord offen

Jamal Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul ermordet worden. Erst nach wochenlangen Dementis gab Riad unter internationalem Druck zu, dass der im US-Exil lebende Regierungskritiker von saudiarabischen Agenten getötet wurde.

Die Führung des Königreichs spricht aber von einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz zur Festnahme des Journalisten. International stösst diese Version auf viel Skepsis.

Viele Fragen im Fall sind weiter ungeklärt, etwa die Rolle von Saudi-Arabiens mächtigem Kronprinzen Mohammed bin Salman. Der US-Senat machte den Thronfolger auf Grundlage von Geheimdiensterkenntnissen für Khashoggis Tod verantwortlich. US-Präsident Donald Trump weigert sich dagegen, öffentlich Stellung gegen den wichtigen Verbündeten zu beziehen.

Bereits im Oktober erklärten die USA, 21 mutmasslich an dem Verbrechen beteiligte Verdächtige aus Saudi-Arabien mit Einreisesperren belegt und womöglich bereits erteilte Visa entzogen zu haben. Das Vermögen von 17 Saudi-Arabern in den USA wurde eingefroren. (pma/SDA)

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