«Falsche Person, falscher Tag»
Blinder BBC-Reporter überwältigt dreisten Handy-Räuber

Böse Überraschung für einen Handy-Räuber in Grossbritannien: Er dachte wohl, dass er bei einem Blinden leichtes Spiel hätte. Doch da war er bei BBC-Reporter Sean Dilley an der falschen Adresse.
Publiziert: 28.12.2022 um 20:57 Uhr
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Nicola AbtReporter Sport

Der Räuber schlug in der Morgendämmerung zu. Sean Dilley legte gerade eine Pause ein. Der blinde BBC-Reporter aus London war die ganze Dienstagnacht im Einsatz. Kurz vor sechs Uhr näherte sich ihm eine Person auf dem Velo. Beim Journalisten angekommen geschah es: «Der Mann hat mir mein Handy aus der Hand gerissen», schrieb er auf Twitter.

Schockstarre? Fehlanzeige! Dilley reagierte blitzschnell. Der Brite, der sein Augenlicht mit 14 Jahren verloren hat, vertraute auf sein hervorragendes Gehör. Der BBC-Reporter erwischte den Übeltäter, riss ihn zu Boden, stellte das Handy sicher und kontaktierte über den Sprachassistenten die Polizei.

«Falsche blinde Person, falscher Tag», liess er über Twitter verlauten. Der Materialschaden blieb aus, dafür resultierten körperliche Schmerzen. Ein paar Schnittwunden und Prellungen trug er davon.

Man sollte sich nicht mit BBC-Reporter Sean Dilley anlegen.
Foto: Twitter seandilleyNEWS
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«Lieber der Polizei überlassen»

Während der Reporter auf die Gesetzeshüter wartete, kamen weitere Person hinzu und boten ihre Hilfe an. Dilley soll abgewunken haben. Er liess den Täter laufen. Die Polizei werde sowieso die Überwachungskameras überprüfen. «Sollten sie ihn dort erkennen, können sie ihn auch später noch verhaften.» Zurzeit befindet sich der Räuber auf freiem Fuss.

Er habe zwar geistesgegenwärtig gehandelt, sagt Dilley, im Nachhinein sieht er sein Verhalten aber auch kritisch. «Kein Gegenstand ist es wert, dafür die Gesundheit zu riskieren. Was ich heute gemacht habe, war nicht besonders schlau. Das iPhone ist versichert.» Er fügte hinzu: «Statt selbst aktiv zu werden, sollte man die Sache lieber der Polizei überlassen.»

Trotzdem: Dilleys mutiges Eingreifen ruft mehrheitlich positive Wortmeldungen hervor. Auf Twitter wird er für seinen Einsatz gelobt. Arbeitskollegen sprechen zudem ihr Mitgefühl aus. BBC-Produzentin Holly Clemens schrieb: «Sean, es tut mir so leid! Ich hoffe, es geht dir gut.» Reporterin Emily Unia brachte es auf den Punkt: «Das ist furchtbar.» (abt)

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