Fall Fritzl: Elisabeth verstösst die Mutter

WIEN – Sie traut ihr nicht mehr: Elisabeth Fritzl (42), die Tochter des Inzestmonsters von Amstetten, will ihre Mutter nicht mehr um sich haben. Rosemarie Fritzl (69)verliess die Klinik.

200 Quadratmeter gross ist das vorläufige Quartier der Familie Fritzl in der Nervenklinik Mauer-Öhling. Darin untergebracht sind das Kelleropfer Elisabeth, ihre sechs Kinder sowie (Gross)-Mutter Rosemarie. Bis jetzt.

Elisabeth Fritzl verlangte jetzt nämlich, dass ihre Mutter aus der Notunterkunft auszieht. Schon seit geraumer Zeit soll es zu Spannungen zwischen Tochter und Mutter gekommen sein. Laut «oe24.at» bestand die 42-Jährige darauf, dass die in Freiheit aufgewachsenen Kinder Rosemarie nicht mehr «Mama», sondern «Oma» nennen.

Dazu möchte Elisabeth für eine gewisse Zeit mit den Kindern allein sein. Sofort kommt der Verdacht auf, dass das Inzestopfer seiner Mutter doch nicht ganz traut und ihr nicht glauben kann, dass sie wirklich 24 Jahre lang nichts wusste.

Für die 69-Jährige dürfte das ein harter Schlag sein. Sie ist allein, mittellos, war nie berufstätig und lebt von Sozialhilfe. Ins Fritzl-Haus möchte sie nie mehr zurück. Angehörige sollen ihr helfen, eine günstige Mietwohnung zu finden.

50 Jahre lang lebte sie mit dem Inzest-Monster zusammen. Als die beiden bereits zwei Kinder hatten, wurde Fritzl wegen Vergewaltigungsvorwürfen festgenommen. 1984 verschwand Elisabeth. Drei der Kinder von Elisabeth legte Fritzl vor die Türe und Rosemarie zog sie auf. Demütig und duldsam soll sie nie bei ihrem Mann nachgefragt haben, was dieser im Keller trieb.

Das alles hält Rosemarie Fritzl aber nicht davon ab, ihren Ehemann im Gefängnis zu besuchen. Denn die 69-Jährige sagte: «Ich kann ihm zwar nie vergeben, aber hassen kann ich ihn auch nicht.» (spj)

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