Nicht nur politische Unruhen sorgen im westafrikanischen Staat Mali für Probleme – auch die Hitze macht es vielen ausländischen Truppen schwer, für Frieden zu sorgen.
Wie die Zeitung «Welt» schreibt, ist die Hälfte der deutschen Bundeswehrfahrzeuge nicht mehr einsatzbereit. Temperaturen über 50 Grad Celsius, Staub und Stein haben den Militär-Fahrzeugen so zugesetzt, dass sie nach einer technischen Überprüfung stillgelegt werden mussten. Ein Lieferverzug bei den Ersatzteilen spitzt die Lage im deutschen Lager nur noch zu.
Doch die Soldaten wissen sich zu helfen: Neue Kameraden werden einfach gebeten vor ihrem Abflug nach Gao im Nordosten Malis Ersatzteile – einen Keilriemen zum Beispiel – direkt beim deutschen Mercedes-Händler zu bestellen. In ein paar Tagen sei das Ersatzteil dann im Land.
Hubschrauber hebt nicht ab
Auch in der Luft geht nichts mehr. Der Kampfhubschrauber Tiger der deutschen Bundeswehr darf nicht mehr abheben weil die Temperaturen 43 Grad Celsius übersteigen – das erlaubte Limit. Die Verantwortlichen haben aber bereits eine Sondergenehmigung für den Einsatz bis 48 Grad Celsius beantragt.
«Die Einsatzbedingungen führen uns regelmässig an die technische Belastungsgrenze», gibt der stellvertretende Kontingentführer des 4. Deutschen Einsatzkontingentes in Gao zu.
Chaos im Land
Mali geriet nach einem Militärputsch im Jahr 2012 ins Chaos. Es kam zu einem Bürgerkrieg, in dem Al-Kaida-Truppen mehrere Landstriche erobern konnten. 2013 griff die ehemalige Kolonialmacht Frankreich militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten zu stoppen und die Regierungstruppen zu unterstützen.
Frankreich übergab die Verantwortung kurz darauf an die Uno-Blauhelmtruppe Minusma, welche von der deutschen Armee unterstützt wird.
Trotz Militär: Viele Gebiete des Landes werden nach wie vor nicht von der Regierung kontrolliert. Erst im Januar starben bei einem Al-Kaida-Anschlag mindestens 60 Menschen (BLICK berichtete). (maz)