Venedig ist vor allem für romantische Gondelfahrten durch die Kanäle bekannt. Die Realität sieht in der italienischen Lagunenstadt zurzeit jedoch ganz anders aus. Aktuelle Bilder der Stadt zeigen ausgetrocknete Kanäle und Gondeln im Matsch. Was hat es damit auf sich?
Der Stadt fehlt ganz einfach das Wasser. Denn seit einigen Tagen sorgt ein ungewöhnliches Niedrigwasser, «Acqua Bassa» genannt, für Probleme. Mittlerweile sei der Wasserstand schon auf minus 50 Zentimeter unter dem Meeresspiegel gesunken, wie die Lokalzeitung «Venezia Today» berichtet.
Gondeln liegen im Matsch
Sowohl kleinere Wasserstrassen als auch der Canal Grande sind ausgetrocknet, wie zahlreiche Fotos zeigen. Dazwischen liegen viele Gondeln im Dreck. Transporte sind derzeit nur schwer möglich, schreibt die «Welt».
Ausgelöst wurde das seltsame Phänomen wohl durch das Wetter, die Windrichtungen und den Vollmond, der sich stark auf die Gezeiten in der Lagunenstadt auswirkt. Es ist auch nicht das erste Mal, dass ein solches Niedrigwasser auftaucht. Der bisherige Rekordwert wurde im Februar 2008 aufgezeichnet: minus 83 Zentimeter.
Extremwetter in Venedig
Trotzdem ist es ungewöhnlich. Denn normalerweise kämpfen die Venezianer in dieser Jahreszeit vermehrt mit Hochwasser. Erst im Dezember 2020 stand der berühmte Markusplatz unter Wasser, bei «Acqua Alta» von 1,37 Metern über dem Meeresspiegel.
Die extremen Wetterschwankungen in Venedig könnten auch mit dem Klimawandel zusammenhängen, wie verschiedene Medien berichten. (aua)