In den letzten Tagen spielte das Wetter verrückt: Während die Bewohner in Sydney einen Hitzerekord messen und bei über 40 Grad in Eiswasser baden, zittern die Leute in Boston vor Kälte und müssen sich bei eisigen Temperaturen dick einpacken.
Ein krasser Klimakontrast mit fatalen Folgen: Während Australien mit Buschbränden und Stromausfällen kämpft, blieben an der US-Ostküste wegen des Kälteeinbruchs über zehntausend Haushalte ohne Strom, über 400 Flüge mussten gestrichen werden und mehrere Personen kamen ums Leben (BLICK berichtete).
Eine BLICK-Leserin, die in Sydney lebt, erzählt von der heftigen Hitzewelle: «Ich sitze gerade vor meinem Ventilator und keuche vor mich hin. Ich lebe über 30 Jahre in Australien und habe mich mittlerweile an die Hitze gewöhnt. Aber am Wochenende hatten wir den schlimmsten Tag: 43 Grad im Schatten hatte es an der Küste. Das ist arg. Unserem Besuch aus Deutschland wurde schwindelig.»
Ständig Wasser trinken, kein Sport zu Mittag, auf ältere Menschen achten
Den ganzen Tag hätte sie mit ihrer Familie am Strand verbracht und sei dabei immer wieder ins Wasser zum Abkühlen gegangen. «Zum Glück kühlt das Wasser ab, es misst 22 Grad. Alle Strände in Sydney waren überfüllt; dabei gibt es über 30 Strände.» Die Sonne sei extrem stark und intensiv. Ohne Sonnenblocker (Schutzfaktor 50!) könne man das Haus auf gar keinen Fall verlassen.
Im Radio werde ständig appelliert, viel Wasser zu trinken. Und man dürfe auf keinen Fall in der Mittagszeit Sport treiben, hiesse es. Ausnahme sei Wassersport. Die Bevölkerung werde angehalten, auf ältere Menschen aufzupassen. Bei ihnen drohe wegen der Hitze Gefahr.
Tiere sind in Not
Die Horrorhitze ist auch für die Tiere gefährlich: «Manche lassen den ganzen Tag für ihr Haustier die Klimaanlage laufen, wenn sie zur Arbeit gehen. Unsere Katze hingegen schläft den ganzen Tag auf dem Steinboden.» Auch Wildtiere geraten in Not.
Genauso überhitzen elektronische Geräte. So schreibt Twitter-User Ivanji, dass sein iPhone eine Hitzewarnung gemeldet hätte. Als er ein Bild mit Blitz machen wollte, bekam er eine Warnung, sein Gerät müsse zuerst abkühlen.
In Chicago fror der Fluss ein
Ein bisschen Wärme hingegen wünschten sich wohl die Bewohner in Boston, im US-Bundesstaat Massachusetts. Am Wetterforschungsinstitut The Mount Washington Observatory in New Hampshire wurden am Samstagmorgen –38 Grad gemessen. Zudem habe der kalte Wind mit etwa 140 km/h die Kälte als doppelt so kalt empfinden lassen.
Dan Hofmann, Meteorologe beim National Weather Service in Baltimore (US-Bundesstaat Maryland), sagt zu «express.co.uk»: «Es ist definitiv kalt und die Art von knochenkalter Kälte, die alle paar Jahre stattfindet.»
Bei einem Feuerwehreinsatz bei minus 27 Grad in Boston vereisten sogar die Helme und Anzüge der Feuerwehrmänner.
Wegen gefrorenem Hochwasser mussten Autobesitzer ihre Autos in Boston verlassen. In Chicago fror gar der Fluss ein. (na)