Brooke Greenberg starb letzte Woche. Warum, ist noch unklar. Die Familie und Freunde nahmen letzten Sonntag in einer Synagoge in der Nähe von Baltimore Abschied.
Ein Leben lang Kleinkind
Brooke war ein spezieller Mensch: Nur ihre Fingernägel und Haare wuchsen. Ansonsten blieb sie ein kleines Kind, das im Kinderwagen herumgeschoben werden musste. Sie sprach zwar nicht, aber lachte wenn sie vergnügt war und erkannte neben ihren Eltern auch ihre drei Schwestern Emily (26), Caitlin (23) und Carly (17).
Vater Howard Greenberg erklärt: «Zwischen eins und vier Jahren veränderte sich Brooke. Sie wurde etwas grösser. Aber ab ihrem vierten Lebensjahr stoppte ihre Entwicklung.»
Laut «abcnews» gibt es weltweit nur etwa ein Dutzend Kinder, die das «Syndrom X» in sich tragen. Eine Krankheit, die sie nicht mehr altern lässt. Eine davon war Brooke. Sie wuchs in Reisterstown, an der amerikanischen Ostküste mit ihren Eltern und den drei Schwestern auf.
Brooke trotzte allen Hindernissen
In den ersten sechs Jahren ihres Lebens überwand Brooke mehrere schwere Krankheiten. Sieben Magengeschwüre mussten ihr entfernt werden. Ein Schlaganfall überlebte sie ohne ersichtlichen Schaden.
Im Alter von vier Jahren fiel sie in ein 14-tägiges Koma. Die Ärzte diagnostizierten dabei einen Hirntumor und empfahlen der Familie Greenberg, von ihrem Liebling Abschied zu nehmen.
«Wir bereiteten uns darauf vor, dass unser Kind bald sterben wird», sagte Vater Howard. «Wir verabschiedeten uns. Und dann bekamen wir einen Anruf: Brooke hatte ihre Augen geöffnet – und war gesund! Da war kein Tumor mehr. Sie überwindet jedes Hindernis, dass ihr in den Weg gelegt wird.»
Ein medizinisches Wunder
Wissenschaftler glauben, dass Brookes einzigartiger Gen-Code eine neue Einsicht in den Alterungsprozess bringen könnte. Damit könnte die Heilung verschiedener Krankheiten, wie zum Beispiel Parkinson, massiv vorangetrieben werden.
Deshalb untersuchten unzählige Ärzte die kleine Brooke. Ihre erstaunlichste Erkenntnis dabei ist: Keine ihrer Gene war abnormal.
Der Schlüssel zur Unsterblichkeit?
Einer der Ärzte ist Richard F. Walker, ein pensionierter Medizinforscher der Universität Florida. Er verfolgte Brookes Fall seit sie zwei Jahre alt war. Er untersuchte aber nicht nur, was bei ihr anders abläuft, sondern auch, wie sich die Krankheit überträgt und ausgelöst wird.
«Wenn wir das verantwortliche Gen ausfindig machen könnten, wäre es möglich den Entwicklungsprozess aufzuhalten. Damit wäre man dann biologisch unsterblich.»
Walker meint damit aber nicht, das man nie sterben würde: «Man würde im Alter einfach noch immer physisch gut funktionieren.»
Sie brachte Liebe und Freude
Obwohl Brooke ein medizinisches Phänomen ist, für die Greenbergs war sie vor allem ein geliebtes Familienmitglied.
Rabbi Andrew Busch sagte während seiner Rede bei Brooks Beerdigung: «Die Aussenwelt hat nur Brookes physische Statur gesehen und war vielleicht verwirrt wegen ihrer einzigartigen Entwicklung, aber sie brachte Freude und Liebe in ihre Familie.» (kra)