Yves Rossier liess sich mit Sputnik V impfen
1:42
Ex-Botschafter in Russland:Yves Rossier liess sich mit Sputnik V impfen

Ex-Botschafter in Russland
Yves Rossier hat sich bereits mit Sputnik V impfen lassen

Von 2017 bis 2020 vertrat Yves Rossier (60) die Schweiz in Russland. Am Ende seiner Amtszeit liess es sich mit dem Russen-Impfstoff Sputnik V impfen. Warum, verrät er gegenüber Blick TV.
Publiziert: 02.02.2021 um 10:48 Uhr
1/7
Yves Rossier (m.) war bis Ende 2020 Schweizer Botschafter in Russland. Hier: zusammen mit Aussenminister Sergei Lawror (l.) und Wladimir Putin.
Foto: Kreml

Weil die grossen Impfstoffhersteller wie Pfizer/Biontech, Moderna und Astrazeneca nicht die versprochene Mengen liefern können, hinken viele Länder mit ihrem Impfplan hinterher – auch die Schweiz. In Deutschland beispielsweise fordern einige Politiker deshalb die Zulassung von anderen Impfstoffen wie etwa Sputnik V aus Russland.

Einer, der sich bereits damit impfen liess, ist der Schweizer Ex-Botschafter Yves Rossier (60). Dafür gab es zwei Gründe: «Die Impfung ist ein Gebot der Solidarität», sagt er zu Blick TV. Man schütze damit nicht nur sich selber, sondern auch andere.

Und: «Zu diesem Zeitpunkt gab es in Russland nur den Impfstoff Sputnik V, der zugelassen war», sagt er. Da es in der Botschaft mehrere Personen gab, die zur Risikogruppe gehörte, entschied er sich dafür. «Es war für mich klar, dass es der Botschafter auch machen muss.»

«Ein paar hatten etwas Fieber»

Wladimir Putin (68) selbst bezeichnete Sputnik V als effektiv und ungefährlich – er selbst hat den Piks aber noch nicht bekommen. Der Grund: Nach Angaben der russischen Gesundheitsbehörden ist dieser nicht für Menschen über 60 Jahre geeignet. Bisher gibt es zum Impfstoff auch noch keine unabhängigen Studien, Yves Rossier hatte aber trotzdem keine Bedenken.

«Ich hatte mich natürlich vorher in der Schweiz erkundigt – einerseits bei einer Virologin sowie auch beim BAG», sagt er. Das einzige Problem dabei: «Die Wirksamkeit ist vermutlich tiefer ist bei den Impfstoffen, die in der Schweiz zugelassen sind.» Zudem hatten ein paar Personen der Schweizer Botschaft etwas Fieber nach der Impfung, sagt Rossier. Bei ihm selbst traten jedoch keine Nebenwirkungen auf.

100 Millionen Impfdosen für Ungarn

Dass es der Russen-Impfstoff bis in die Schweiz schafft, ist eher unwahrscheinlich. Denn gemäss Swissmedic können Unternehmen in der Schweiz nur dann eine Zulassung für ihren Impfstoff beantragen, wenn sie hierzulande eine bewilligte Niederlassung haben.

Aus wissenschaftlicher Sicht schneidet Sputinik V aber keineswegs schlecht ab. Laut dem Schweizer Virologen Andreas Cerny ist der Russen-Imfpstoff etwa mit dem von Astrazeneca zu vergleichen.

Und: Erst am Freitag beantragte Russland eine Zulassung seines Impfstoffs bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur und bot der EU 100 Millionen Impfdosen an. Inzwischen hat Ungarn bereits Interesse gezeigt und zwei Millionen Dosen davon in Moskau bestellt. (bra)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?