Das Bild, das die syrische Rebellentruppe Truppe Ansar al-Din in der vergangenen Woche auf Twitter stellte ist auf den ersten Blick nur wenig spektakulär.
Es zeigt Milizen, die von der Ladefläche eines Pickup-Trucks aus eine Flugabwehrkanone abfeuern. Ein Foto, wie sie zu Tausenden vom dem syrischen Bürgerkrieg veröffentlicht werden.
Für Aufsehen sorgte allerdings die Beschriftung des Ford-Trucks: «Mark-1 Plumbing» ist auf der Fahrertür zu lesen – der Name eine Spenglerei-Unternehmens im US-Bundesstaat Texas.
Der Besitzer und Geschäftsführer von «Mark-1 Plumbing» ist Mark Oberholtzer. Und der bestätigte nun, dass das Auto auf dem Bild tatsächlich einmal ihm gehörte. Nur: Wie der Truck nach Syrien kam, kann sich Oberholtzer nicht erklären.
Er habe den Wagen im Oktober 2013 einem Gebrauchtwagenhändler verkauft, erklärte er gegenüber US-Medien. Dieser gab ihn laut einem Sprecher an ein Auktionshaus weiter, das ihn dann möglicherweise nach Europa veräusserte.
Oberholtzer glaubte beim Verkauf eigentlich, dass sein Logo vom Pickup-Truck entfernt werde. Doch offensichtlich dachten weder das Occasions-Geschäft noch das Auktionshaus daran.
Und die Dschihadisten, in deren Hände der Ford schliesslich gelangte, schien die Beschriftung ebenfalls nicht zu stören.
Für Oberholtzer hatte das unangenehme Konsequenzen: Seit der Veröffentlichung des Bildes auf Twitter wurde er mit hunderten Telefonanrufen bombardiert – einige der Anrufer bedrohten ihn auch. «Das ist ziemlich hässlich», sagt er.
Und auch Mitarbeiter der Homeland Security, dem Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten, statteten Oberholtzer einen Besuch ab und stellten ihm und seinen Mitarbeitern Fragen.
Oberholtzer will nun offenbar rechtliche Schritte gegen Twitter einleiten – und den Kurznachrichtendienst so dazu bewegen, das Bild zu entfernen. (bau)