Eurogruppe einigt sich nach zähen Verhandlungen
Griechenland erhält Finanzspritze von 10 Milliarden Euro

Die internationalen Geldgeber haben sich auf weitreichende Hilfen für Griechenland geeinigt. Die Euro-Finanzminister und Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) billigten ein Reformpaket und Schuldenerleichterungen.
Publiziert: 25.05.2016 um 02:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:15 Uhr
Sein Land erhält weitere Gelder von der Eurogruppe: Griechenlands Finanzminister Tsakalotos (rechts) im Gespräch Pierre Moscovici in Brüssel.
Foto: Keystone

Der französische Finanzminister Michel Sapin erklärte, IWF und Eurogruppe hätten sich in allen Punkten geeinigt. Der IWF sei Teil der Vereinbarungen. «Wir begrüssen die Absicht des IWF-Managements, der Direktion des Fonds zu empfehlen, eine finanzielle Vereinbarung vor Ende 2016 zu genehmigen», schrieb Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem nach rund elfstündigen Marathonverhandlungen in Brüssel auf Twitter.

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Der IWF hat deutliche Schuldenerleichterungen zur Voraussetzung für eine Beteiligung an dem griechischen Hilfsprogramm gemacht. Dijsselbloem nannte nun unter anderem die Bereitstellung von Gewinnen der Europäischen Zentralbank mit griechischen Staatsanleihen sowie den Einsatz von ungenutzten Mitteln zur Bankenrekapitalisierung, um Athen zu entlasten.

Schuldenerleichterungen bis zuletzt umstritten

Von der Billigung der Reformmassnahmen hängt die Auszahlung weiterer Hilfen für Griechenland ab. Vertreter der Euro-Zone hatten zuvor gesagt, dass wahrscheinlich 10,3 Milliarden Euro in zwei Tranchen an Athen überwiesen werden sollen.

Vor allem die Schuldenerleichterungen waren bis zuletzt umstritten, da der IWF sehr viel umfassendere Massnahmen verlangt hatte, als Deutschland und andere Länder der Euro-Zone bisher gewähren wollten.

Die Euro-Staaten hatten mit dem vom Staatsbankrott bedrohten Griechenland im vergangenen Sommer ein drittes Hilfspaket von bis zu 86 Milliarden Euro vereinbart. Ausgezahlt sind bisher 21,4 Milliarden Euro. Weitere Zahlungen waren lange durch Verzögerungen bei Reformen in Griechenland blockiert. Inzwischen hat Athen aber die Forderungen der Gläubiger weitgehend erfüllt. (sda)

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