Im Zollstreit zwischen den USA und der EU hat es eine Einigung gegeben. Das teilte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend mit. Demnach haben sich beide Parteien auf eine Grundsatzvereinbarung geeinigt.
«Wir haben eine Einigung erzielt», sagte Trump nach dem Gespräch mit von der Leyen. «Es ist ein gutes Abkommen für alle.» Von der Leyen sprach ebenfalls von einem «guten Abkommen».
Erste Details bekannt
Trumps Angaben zufolge werde der Zollsatz auf die meisten Importe bei 15 Prozent liegen, auch für die Automobilindustrie.
Die EU werde zustimmen, Energie aus den USA im Wert von 750 Milliarden US-Dollar zu kaufen und zusätzlich 600 Milliarden US-Dollar mehr in die USA zu investieren, sagte der US-Präsident.
Er bezeichnete die Vereinbarung rund um Energie als «sehr wichtige Komponente» des Abkommens.
Die Zölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium bleiben demnach wie gehabt bei 50 Prozent. «Das ist eine weltweite Angelegenheit, die so bleibt, wie sie ist», betonte er.
Zölle von 15 Prozent waren bereits erwartet worden
Schon vorab war klar, dass Einfuhren aus der EU in die USA künftig mit deutlich höheren Zöllen belastet werden als noch vor dem Beginn der zweiten Amtszeit von Trump.
Zum Auftakt des Treffens mit von der Leyen hatte Trump gesagt, dass er nicht unter 15 Prozent gehen werde. Ziel der EU in den Verhandlungen war gewesen, deutlich unter dem zuletzt von Trump angekündigten Zollsatz von 30 Prozent zu bleiben.
Nach Angaben aus EU-Kreisen zeichnete sich bereits kurz vor dem Treffen ein Abkommen mit US-Einfuhrzöllen in Höhe von 15 Prozent sowie zahlreichen Ausnahmen ab.
Trump zurückhaltender als von der Leyen
Trump hatte im Vorfeld der Gespräche von einer «50 zu 50-Chance, vielleicht sogar weniger» gesprochen, ein Abkommen mit der EU zu erreichen. Falls eine Einigung zustande komme, «wäre das der grösste Deal von allen».
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte ihrerseits am Donnerstag erklärt, eine Einigung sei «in greifbarer Nähe». Die EU-Kommission hatte sich intensiv für ein Handelsabkommen mit den USA eingesetzt, um die Handelsbeziehungen im Wert von jährlich 1,9 Billionen US-Dollar zu sichern.
Zölle treten am 1. August in Kraft
Trump hatte Anfang April einen Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt entfacht. Für Autos gilt bereits ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte werden Aufschläge von 50 Prozent fällig. Ausgenommen sind bislang Medikamente und Pharmaprodukte.