Es soll einen schweren Krankheitsverlauf verhindern
Grossbritannien lässt Corona-Medikament in Pillenform zu

Als erstes Land weltweit hat Grossbritannien ein Corona-Medikament in Pillenform zugelassen.
Publiziert: 04.11.2021 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2021 um 16:13 Uhr
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Molnupiravir befindet sich derzeit in Phase 3 der klinischen Tests
Foto: HANDOUT

Die Arzneimittelbehörde (MHRA) gab am Donnerstag grünes Licht für das Medikament Molnupiravir des US-Pharmariesen MSD zur Behandlung von leicht bis mittelschwer erkrankten Covid-Patienten. Gesundheitsminister Sajid Javid sprach von einem «historischen Tag» für sein Land: Zum ersten Mal gebe es ein «antivirales Mittel zur Behandlung von Covid-19, das zu Hause eingenommen werden kann».

Das Medikament bremst die Weiterentwicklung von Corona

Molnupiravir verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. Einer klinischen Studie des Herstellers Merck Sharp & Dohme zufolge halbiert Molnupiravir bei infizierten Patienten das Risiko einer Krankenhauseinlieferung und eines tödlichen Krankheitsverlaufes. Eine Dosis des Medikaments kostet 700 Dollar (rund 605 Euro).

Impfung bleibt trotzdem wichtig

Zugelassen wurde das Medikament für Menschen, die mindestens einen Risikofaktor für die Entwicklung eines schweren Krankheitsverlaufs aufweisen, darunter ein unterdrücktes Immunsystem, Übergewicht, hohes Alter, Diabetes und Herzerkrankungen. Die MHRA empfiehlt, es innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome anzuwenden.

Experten warnen jedoch, dass das Medikament kein Wundermittel sei und Impfstoffe ergänzen, nicht aber ersetzen sollte.

Eine Reihe von Pharmakonzernen arbeitet derzeit an antiviralen Medikamenten gegen Covid-19. Molnupiravir gilt als besonders vielversprechendes Mittel, da es als Pille eingenommen werden kann und nicht intravenös verabreicht werden muss, wie etwa das bereits von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zugelassene antivirale Medikament Remdesivir. Die EMA und auch die US-Behörde FDA prüfen derzeit ebenfalls eine Zulassung von Molnupiravir.

(AFP)

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