Es soll aus Versehen passiert sein: Anfang November war das Twitter-Konto von US-Präsident Donald Trump lahmgelegt worden. Der Deutsche, der das getan hat, beharrt darauf, dass die Aktion ein «Versehen» war.
Der 28-jährige Bahtiyar Duysak hat zugleich betont, Trump breche mit einigen Tweets klar die Regeln des Kurznachrichtendienstes. Der aus Paderborn stammende Deutsch-Türke sagte mit Blick auf das von Trump kürzlich weiterverbreitete Video der ausländerfeindlichen Gruppe Britain First:
O-Ton: «Allerdings, der Umgang des Trumps auf Twitter ist sehr eine kontroverse Angelegenheit. Einerseits ist der provokative Auftritt mit seinen aggressiven Tweets spezifisch gegen Individuen gerichtet, gegen Minderheiten, gegen G ruppen oder gegen Länder, womit er durchaus Spannungen zwischen Ländern verursacht.
Twitter lehnte einen Kommentar ab. Das US-Präsidialamt ließ journalistische Anfragen zunächst unbeantwortet. Trump selbst hatte für die vorübergehende Abschaltung seines Kontos einen «schurkenhaften Mitarbeiter» von Twitter verantwortlich gemacht.
Duysak hatte Trumps Twitter-Konto am 2. November an seinem letzten Arbeitstag bei Twitter abgeschaltet und dies nach eigenen Angaben erst Stunden später aus dem Fernsehen erfahren. Elf Minuten lang war das Konto «@realdonaldtrump«, das 44 Millionen Follower hat, vom Netz.
O-Ton: «»Ich war halt zunächst sehr überrascht. Aber daher, dass ich von Anfang an wusste, dass ich nichts Absichtliches oder nichts Illegales getätigt habe, war ich halt sehr relaxed und nach dem Motto: 'Komme wer wolle, ich habe nichts verbrochen
Duysak studierte Bank- und Finanzwesen in der englischen Stadt Birmingham. Dann arbeitete er einige Zeit in Kalifornien bei Firmen wie Youtube und Google. Im Sommer 2017 übernahm er einen Aushilfsjob beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Dort hatte Duysak die Aufgabe, bei Tweets einzugreifen, die von Nutzern als beleidigend oder illegal gemeldet, aber nicht automatisch vom Computersystem aussortiert wurden. Er sagt, sein Arbeitsverhältnis bei Twitter sei bereits vor dem Trump-Vorfall von ihm aus gekündigt worden.