Kaum an der Macht, prescht FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (48) mit einem umstrittenen Vorschlag vor. Er will Flüchtlinge in leeren Kasernen unterbringen.
Und nicht nur das: Auch eine Art Ausgangssperre schlägt der rechtspopulistische Politiker vor. «Es ist ja bereits darüber diskutiert worden, ob nicht ab einer gewissen Abendzeit alle wieder in der Kaserne zu sein haben. Es braucht Ordnung, solange es ein offenes Asylverfahren gibt», sagt Strache im Interview mit «Wien heute».
«Er ist menschenverachtend»
Sofort hagelte es Kritik aus der Opposition: Jürgen Czernohorszky (SPÖ) verurteilte die Ideen Straches auf Twitter.
Es gehe der FPÖ nicht ums Eingliedern der Flüchtlinge in die Gesellschaft, sondern bloss ums Einsperren in Lager, so die Kritik des Wiener Politikers. Ausserdem fragt sich Czernohorszky, ob dies der neue Stil der Regierung sei. Bislang hat sich Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (31, ÖVP) noch nicht zum Thema geäussert.
Fest steht: Die neue Regierung will den Umgang mit Flüchtlingen verschärfen. Ein Ziel im Regierungsprogramm umfasst eine «konsequente Verhinderung von Asylmissbrauch». Darunter fallen zum Beispiel die Wegnahme von Bargeld und des Handys. Die Behörden sollen ausserdem die Handydaten auslesen dürfen, um Identität und Reiseroute der Flüchtlinge zu ermitteln. Danach wird das Handy wieder zurückgegeben. (jmh)