Eigentlich leben Schimpansen und Gorillas friedlich Seite an Seite in den Wäldern Afrikas. Nun aber konnten Forscher zum ersten Mal überhaupt einen Kampf zwischen den beiden Affenarten beobachten – ohne dass es zuvor zu Provokationen kam.
Gleich mehrmals kam es in den vergangenen Monaten zu gewaltsamen Zusammenstössen zwischen den beiden Arten. Das erste Mal beobachteten die Forscher den Kampf im Dezember 2019 in einem Nationalpark in Gabun, berichtet das Fachmagazin «Nature». Zwei Dutzend Schimpansen griffen fünf Gorillas an.
Normalerweise friedliches Zusammenleben
«Eigentlich dachten wir erst, dass zwei rivalisierende Schimpansen-Clans aufeinandergestossen sind. Dann aber hörten wir Schläge auf den Brustkorb, ein typisches Merkmal der Gorillas», sagt Studienleiterin Lara M. Southern. Dann hätten sie realisiert, dass die Schimpansen und die Gorillas aufeinander losgehen.
Die erwachsenen Gorillas überlebten den Angriff zwar alle, nicht aber der Nachwuchs. Ein Gorilla-Baby wurde von den Schimpansen getötet und «fast vollständig aufgefressen», erzählt Southern. Das habe man noch nie zuvor gesehen. Üblicherweise frässen sich die Tiere nach Kämpfen nicht gegenseitig auf.
Normalerweise leben Gorillas und Schimpansen friedlich miteinander. Kämpfe gibt es ausschliesslich innerhalb der Arten, beispielsweise bei Revierkämpfen. Die Forscher wollen nun herausfinden, weshalb sich die Gruppen im Kongo anders verhalten. (zis)