Erreicht Greta Thunberg (16) den Klimagipfel in Madrid noch rechtzeitig?
Sie kämpft auf dem Segelboot gegen Wind und Wetter

Am Montag beginnt der Klimagipfel in Madrid. Klimaaktivistin Greta Thunberg darf dabei nicht fehlen. Die 16-Jährige schippert momentan in der «La Vagabonde» über den Atlantik in Richtung Portugal. Wird Greta ihr Ziel noch rechtzeitig erreichen?
Publiziert: 30.11.2019 um 01:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2019 um 13:35 Uhr
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Greta Thunberg an Bord des Katamarans «La Vagabonde», der sie von Amerika zurück nach Europa bringt.
Foto: AFP

Das wird knapp, Greta geht die Zeit aus: Die junge Schwedin, Begründerin der weltweiten Klimabewegung Fridays for Future, wollte eigentlich pünktlich zum Start der Klimakonferenz am 2. Dezember in Madrid sein.

Doch es herrscht wildes Wetter über dem Atlantik. Gretas Reise über den Ozean zurück nach Europa gestaltet sich schwieriger als noch die Hinreise im August. Im stürmischen Spätherbst stellt der Atlantik eine seglerische Herausforderung dar. Ausgerechnet das Gesicht der globalen Umweltdebatte wird zu spät zum Klimagipfel kommen.

Noch am Donnerstag tweetete Greta von Bord: «15. Tag. 2111 Kilometer nach Lissabon. Nordwestlich der Azoren.» Das europäische Festland ist noch zu weit weg, als dass Greta am Montag pünktlich in Madrid sein wird. Doch weg vom Fenster ist sie damit nicht. Am Freitag führte Greta, einsam mit ihrer Crew auf dem Atlantik, zum 67. Mal in Folge ihren freitäglichen Klimastreik durch:

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Atlantikwetter spielte nicht mit

Greta segelt mit der 26-jährigen britischen Profiseglerin Nikki Henderson zurück nach Europa. Der Katamaran gehört den australischen Youtube-Segelstars Riley Whitelum und Elayna Carausu, die mit ihrem einjährigen Sohn Lenny die Ozeane ersegeln. Mit an Bord ist auch Gretas Vater Svante (50), der seine Tochter schon auf der Hinfahrt begleitete.

Der Segeltörn war anfangs von starkem Wind aus der falschen Richtung gekennzeichnet. So mussten die beiden Skipper Henderson und Whitelum die «La Vagabonde» tief in den Süden abfallen, bevor sie wieder Kurs auf Portugal nehmen konnten.

«Wie in der Waschmaschine»

Winde um die 70 Stundenkilometer und hohe Wellen machten vor allem Rileys Partnerin Elayna und Greta zu schaffen, die anfangs mit Seekrankheit kämpften. Elayna meinte noch auf Instagram: «Um ehrlich zu sein, war es ein bisschen wie in der Waschmaschine.» Riley schrieb am Mittwoch auf Facebook: «Bin ernsthaft kaputt, aber wir schaffen es.»

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Am Dienstag in Lissabon

Nach ein paar Tagen wurden die Winde freundlicher, der Katamaran gewann an Fahrt und pro Tag rund 200 Seemeilen zurückzulegen, etwa 370 Kilometer. Spielt das Wetter mit, wird die «La Vagabonde» voraussichtlich am Dienstag in Lissabon einlaufen und Greta von Bord gehen. Zum Bahnhof sinds dann noch 20 Minuten zu Fuss - mit Direktverbindung nach Madrid zur Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen.

Auf der Webseite sailing-lavagabonde.com können die Route und Position der «La Vagabonde» in Echtzeit verfolgt werden. Vor ihrer Abfahrt sagte Greta jedoch auch, es spiele keine Rolle, ob sie es pünktlich schaffe oder nicht: «Es sind unzählige andere Aktivisten da, die dort sprechen werden und dieselbe Botschaft wie ich überbringen. Und es ist nicht so, dass meine Stimme unersetzbar ist.» (kes)

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