«Uns ist es egal, ob die EU uns aufnimmt oder nicht. Wir konzentrieren uns darauf, unsere nationale Sicherheit zu schützen», sagte Erdogan.
Bei einer landesweiten Razzia hatten Sicherheitskräfte am Sonntag mindestens 24 Journalisten und angebliche Regierungsgegner festgenommen. Die Massnahmen waren vor allem gegen Anhänger des regierungskritischen islamischen Predigers Fethullah Gülen gerichtet.
Das Vorgehen «verstösst gegen die europäischen Werte», erklärten die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini und Erweiterungskommissar Johannes Hahn am Sonntag. Die EU kritisierte die Festnahmen zudem als «unvereinbar mit der Freiheit der Medien». Die Türkei ist seit 1999 Kandidat für einen EU-Beitritt, seit 2005 wird darüber verhandelt.
Auch im Europarat stiess die Festnahme regierungskritischer Jurnalisten in der Türkei auf deutliche Kritik. Druck auf Journalisten und Einschüchterungsversuche seien «nicht hinnehmbar», betonte betonte die Präsidentin der Parlamentarier-Versammlung des Europarats, Anne Brasseur. Die Türkei müsse die Pressefreiheit einhalten und damit die Standards der Europäischen Menschenrechtskonvention respektieren. (sda)