Es war ein Mega-Fang im Mai 2019: Der Schweizer Bundespolizei (Fedpol) gelang es damals, rund 600 Kilogramm Kokain zu beschlagnahmen. Der Wert: Rund 55 Millionen Schweizer Franken! Fedpol und die Basler Staatsanwaltschaft bestätigten den Fund gegenüber BLICK. Es handelt sich um die grösste je sichergestellte Menge Drogen in der Schweiz.
Mit im Fang waren ein Kroate (35), ein Tscheche (46) sowie der 59-jährige Michael D.* aus Montenegro. Der Älteste im Trio soll der Boss der Bande gewesen sein, wie kroatische Medien berichten. Er wurde nun an Kroatien ausgeliefert.
Das Innenministerium veröffentlichte ein Video, wie er von zwei Polizisten in einen Kastenwagen gesteckt wird. Die Auslieferung erfolgte ohne Zwischenfälle, schreibt die Polizeidirektion.
Polizei ermittelte auf drei Kontinenten
Dem Koks-König Michael D. droht in Zagreb nun der Prozess. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen krimineller Vereinigung sowie der Herstellung und dem Handel von illegalen Drogen. «Die Person wurde in das Gefängnis von Zagreb gebracht», heisst es von der Polizei. Der Tscheche und der Kroate wurden bereits im Oktober und November ausgeliefert.
Die drei Verhaftungen sowie die Beschlagnahmung von einer Tonne Kokain war der Höhepunkt einer über zweijährigen Ermittlungsarbeit. Behörden arbeiteten auf drei Kontinenten unter dem Codenamen «Familia» zusammen.
600 Kilo pures Kokain in 21 Koffern in Basel
Einen wichtiger Beitrag kam von den Schweizer Behörden: Sie schnappten die drei ranghohen Kartell-Bosse, die im Privatjet von Uruguay nach Basel flogen. Im Gepäck: 600 Kilogramm pures Kokain, fein säuberlich verpackt in 21 Koffern. «Es handelt sich um einen beispielhaften Fall gelungener internationaler Polizeizusammenarbeit», zeigte man sich beim Fedpol stolz über den Coup.
Die Drogenhändlerbande operierte in Europa, Südamerika und Asien, teilt Europol mit. Mehrmals starteten zwischen 2018 in Südamerika Privatflugzeuge mit Kokain an Bord in Richtung Europa. Nach Asien – meist nach Hongkong und Macao – wurden die Drogen per Schiff gebracht.
Die kroatischen Behörden brachten die Ermittler auf die Spur des riesigen Händlernetzes, das Verbindungen in nicht weniger als 14 Länder hatte, innerhalb und ausserhalb der EU. Von Kroatien aus wurden Anfang 2018 erste Ermittlungen geführt.
* Name der Redaktion bekannt