Während einer Operation fielen seine extrem niedrigen Sauerstoff-Werte auf, bei Bluttests wurden alarmierend hohe Zyanid-Werte gemessen, so der Bericht in der Medizin-Fachzeitschrift «BMJ Case Reports» vom Dienstag. Als der Patient aus der Vollnarkose aufwachte, habe er die Ärzte über seine Selbstmedikation informiert: jeden Tag zwei Teelöffel seines hausgemachten Aprikosenkern-Extraktes und zusätzlich drei Fruchtkern-Tabletten.
Täglich habe er somit 17 Milligramm des Extraktes zu sich genommen - genug, um den Zyanidgehalt im Blut auf das 25-Fache der Menge zu erhöhen, die als unbedenklich gilt. Laut Medizin-Internetseiten können 50 Milligramm des Giftes, also etwa ein bis zwei Teelöffel, bereits zum Tod eines 72 Kilogramm schweren Menschen führen.
Der Fall des Mannes zeigt dem «BMJ"-Bericht zufolge, dass Selbstmedikation mit Alternativmedizin gefährlich sein kann. Die Ärzte erklärten dem Mann ihre Bedenken; er habe sich allerdings dazu entschieden, den Aprikosenkern-Extrakt weiterhin zu nehmen. (SDA)