Er war gefesselt und trug eine Taucherbrille
Pädagogin tötet Freund mit Kreissäge

In München steht eine 32-jährige Frau vor Gericht. Sie soll ihren Lebensgefährten in eine Sexfalle gelockt und zerstückelt haben. Es dauerte acht Jahre, bis diese grausame Tat ans Tageslicht kam.
Publiziert: 14.02.2017 um 00:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:05 Uhr
Prozess um Sex-Mord mit Kreissäge beginnt
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Er war gefesselt und trug eine Taucherbrille:Prozess um Sex-Mord mit Kreissäge beginnt

2008 lebten Gabriele P. und ihr Freund Alex H. in Haar bei München in einem kleinen Haus, das Gabriele von Verwandten geerbt hatte. Um daran zu verdienen, richtete sie eine Studenten-WG ein. Die beiden sollen immer wieder Sex-Fesselspiele in der Wohnung veranstaltet haben.

Wegen zunehmender Demütigungen heckte die damals 24-jährige Pädagogik-Studentin Gabriele P. einen teuflischen Plan aus. Als die beiden im Dezember 2008 wieder einmal heftig stritten, gab sie vor, sich wieder vertragen und mit Alex schlafen zu wollen.

Offenbar liess sich Alex H. für das vorgetäuschte Liebesspiel fesseln. Auch trug er eine Taucherbrille, deren Scheibe zugeklebt war.

Als er völlig wehrlos war, griff Gabriele P. zu einer Kreissäge, die aus noch unbekannten Gründen neben dem Bett lag. Sie drückte ihm das scharfe Sägeblatt an die Brust und zerschnitt seinen Körper. Alex H. soll an diesen Verletzungen gestorben sein.

Kopf abgetrennt

Gabriele P. hatte noch nicht genug. Laut Staatsanwaltschaft soll sie dem Opfer mit der Säge den Kopf abgetrennt haben. Darauf deckte sie die Leichenteile zu und betrat die Wohnung monatelang nicht mehr.

Ein Privatdetektiv, der von Alex H.s Adoptiveltern aufgeboten worden war, fand über den Verbleib des Mannes nichts heraus. Schon bald ging das Gerücht um, dass Alex H. nun bei einer neuen Freundin in Rumänien lebte.

Hatte immer wieder Streit mit ihrem Freund: Gabriele P. am Montag vor Gericht in München.
Foto: AP

Erst als Gabriele P. neun Monate nach der Bluttat in die Ferien fuhr und ihr neuer Freund auf die Katze aufpassen musste, entdeckte dieser die Leiche. Doch der neue Partner ging nicht zur Polizei. Im Gegenteil: Er half Gabriele P. bei der Beseitigung der Leiche.

Zusammen mit einem Gärtner-Gehilfen umwickelte er die Leiche mit einer Folie und verscharrte sie im Garten. Genau an diesem Ort feierten die beiden ein wenig später eine Party.

Im Rausch verplappert

Ans Tageslicht kam das grausame Delikt erst 2016. Gabriele P. oder ihr neuer Mann dürften in angetrunkenem Zustand davon erzählt haben. Eine Bekannte der Täterin meldete dies der Polizei, die im Garten die Leiche fand.

Die beiden Männer, welche die Leiche entsorgt hatten, sind bereits verurteilt worden. Beide haben Berufung gegen die Urteile eingelegt. Der Prozess gegen die geständige Gabriele P. wird voraussichtlich sieben Tage dauern. Ihr droht lebenslange Haft. (gf)

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