Nach dem bewaffneten Angriff auf die Familie einer US-Bundesrichterin in New Jersey hat die Polizei einen als «Anti-Feministen» beschriebenen Anwalt als Hauptverdächtigen identifiziert. Der Jurist Roy Den Hollander (†69) sei Stunden nach der Tat tot aufgefunden worden, teilten das FBI und die Staatsanwaltschaft in Newark mit.
Medienberichten zufolge brachte sich Den Hollander nach dem Angriff mit einer Pistole um. Seine Leiche wurde im Bundesstaat New York gefunden worden, etwa zwei Stunden Fahrtzeit vom Tatort entfernt. Bei der Attacke im Haus von Richterin Esther Salas waren am Sonntag ihr 20-jähriger Sohn erschossen und ihr Mann (63), ein Strafverteidiger, verletzt worden. Sie selbst blieb unversehrt.
Er sei an Krebs erkrankt
Der 69 Jahre alte Verdächtige bezeichnet sich selbst als «Anti-Feministen». Roy Den Hollander ist laut «CNN» für zahlreiche Klagen gegen die Rechte von Frauen sowie sexistische und teils rassistische Schriften bekannt. Richterin Salas (51), die bei einem seiner Fälle den Vorsitz geführt habe, nannte er demnach «faul und inkompetent» und veröffentlichte rassistische Kommentare. Den Hollander schrieb weiter, er sei unheilbar an Krebs erkrankt.
Er griff Salas' Berufslaufbahn und seine Verbände an und schrieb in einem Papier, dass Organisationen «versuchen, Amerika davon zu überzeugen, dass Weisse, vor allem weisse Männer, Barbaren seien und dass alle, die eine dunklere Hautfarbe haben, Opfer seien».
Richterin war zum Glück im Keller
Salas ist die erste US-Bundesrichterin mit lateinamerikanischen Wurzeln im Staat New Jersey. Sie war 2010 vom damaligen Präsidenten Barack Obama für das Amt nominiert worden und trat ihren Posten 2011 an.
Der Täter soll am Sonntagnachmittag als Paketbote verkleidet am Haus der Familie in der Gemeinde North Brunswick geklingelt und das Feuer eröffnet haben, als der Sohn die Tür öffnete. Anschliessend habe er auch auf den herbei geeilten Vater geschossen. Die Richterin habe sich zu dem Zeitpunkt im Souterrain aufgehalten. (SDA/neo)