Felix Vossen ist zurück in der Schweiz. Der 41-jährige Filmproduzent, der seine Freunde um Millionen geprellt haben soll, wurde Mitte Februar in Spanien gefasst und vor drei Tagen an die Schweiz ausgeliefert. Zurzeit befindet er sich in Untersuchungshaft.
Seit Mitte Mai 2015 läuft gegen ihn ein Strafverfahren wegen Anlagebetrugs. Da Vossen zu diesem Zeitpunkt bereits untergetaucht war, wurde er international zur Fahndung ausgeschrieben. Am 3. März 2015 bestieg Vossen in London einen Flieger nach Zürich – und war danach wie vom Erdboden verschluckt.
Die Vorwürfe gegen den Schweizer sind happig: Um insgesamt 67 Millionen Franken soll er seine Freunde erleichtert haben. Die über 30 Opfer behaupten, er habe sie zu Investitionen überredet. Ihr Geld steckte er zuerst in Aktien von Technologieunternehmen, später in seine Filmfirma Embargo.
Laut der englischen Zeitung «The Telegraph» versprach er den Investoren Renditen von bis zu 30 Prozent. Einige hätten ihr gesamtes Vermögen verloren.
Neues Aussehen, neuer Name?
Nun dürfen sie auf Genugtuung hoffen. Vorgestern wurde Vossen von der Zürcher Staatsanwaltschaft einvernommen. Das Zwangsmassnahmengericht hiess den anschliessenden Antrag der Staatsanwaltschaft gut und ordnete die U-Haft an. Weitere Details will die Staatsanwaltschaft aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen zurzeit nicht preisgeben.
Laut den Klägern hat Vossen viele Dokumente vernichten lassen. Und weil er einen Film über Veränderung durch plastische Chirurgie drehen wollte, schliessen sie nicht aus, dass er sich ein neues Aussehen sowie einen neuen Namen verpassen liess.
Felix Burghardt Vossen stammt aus der deutschen Vossen-Familie, die den Frottee-Bademantel entwickelte. 2004 wurde die Firma verkauft. Er hat eine Wohnung in Zürich und arbeitete in den vergangenen Jahren als Filmproduzent, unter anderem für bekannte Filme wie «I, Anna» und «The Sweeney». (gr)